Am zweiten Ostersonntag
liest man in jedem Jahr dasselbe Evangelium: Jenes der Begegnung Jesu mit
Thomas. Eine schwierige Begegnung, die nicht wenigen Zweifeln und wahren
Glaubenskämpfen dieses Jüngers ein Ende setzt, welcher "Zwilling"
genannt wird, ohne mitzuteilen, wessen. «Er ist Zwilling von jedem von uns»,
kommentierte an dieser Stelle der unvergessliche Don Tonino Bello und fügte
Worte des Respekts hinzu für jenen Jünger, der mit seinen Zweifeln und seiner
Suche uns mehr als alle anderen Apostel repräsentiert. Ihn zu überzeugen
dienen jene Wundmale, die Jesus ihn berühren lässt. Uns zu überzeugen dienen
die Wunden (innerhalb und außerhalb unser) unserer schmerzreichen menschlichen
Natur, die Jesus nicht auslöscht, sondern sozusagen in Felsstollen verwandelt,
die zum Licht führen. Durch seine Wunden sind wir geheilt worden! |
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2. Ostersonntag 2007 Und so wünschte ich mir manchmal dass du mir entgegen kämest ohne ihn je zu berühren. Vielleicht wirst Du jenseits jener
Hecke sein, dessen Arme und Brust ebenso
verwundet, wie seine Seele. Doch jenseits seiner und meiner Wunden sehe jedoch auch ich ein Stück Licht leuchten.
(GM/ 18/04/01) |
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Johannes (20,19-31) 19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor
den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und
sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen
seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn
sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der
Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte
er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Wem ihr die
Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem
ist sie verweigert. 24 Thomas, genannt Didymus
(Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Die
anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete
ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich
meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite
lege, glaube ich nicht. 26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder
versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus,
trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! 27 Dann sagte er zu
Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand
aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus sagte zu ihm: Weil
du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch
glauben. 30 Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht
aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. 31 Diese
aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der
Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. |
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