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 Wir nähern uns in der Tat der Karwoche, die nächsten Sonntag beginnen wird. Mit der Rückkehr des Jahres C  findet heute ein Treffen zwischen Jesus, den Steinigern und der Sünderin statt. Die Männer, die dazu bereit gewesen wären, die Frau zu töten, waren davon überzeugt, im Namen Gottes zu handeln, Gott aber, der vor ihnen steht, ist ohne jeglichen Zweifel auf der Seite der Frau. Für ihn verwirklicht sich die Prophezei von Jesaja, in der  was wir gemacht haben für Gott gar nicht mehr gilt, weil es etwas Neues und Wunderbares immer noch geschehen kann - sogar in der Wüste eines falschen Lebens.

: Die Männer der Religion, die zu den extremsten und fanatischsten zählen, entfernen sich nur, wenn Jesus sie daran erinnert, dass vor Gott kein Mensch ohne Sünde ist. Sie verlassen die Frau und Jesus und sind danach wahrscheinlich zornig und verwirrt. Sie verstehen ihn nicht. Es ist aber genau diese "Sünderin", die ihn als einzige versteht, genauso wie sie begriffen hat, dass man nicht die Liebe betrügen sollte, nachdem man sie endlich gefunden hat und mit ihr ihre Gutherzigkeit und Dankbarkeit; Werte, die sich in der Person Jesu in ihrer höchsten Form offenbaren.

5. Sonntag der Fastenzeit

 

Die Steine sind auf einem Haufen geblieben,

sie werden keinen mehr treffen, 

wenigstens dieses Mal,

wie sie es schon oft gemacht haben

und es noch heute tun,

im Namen eines Gottes, den sich der Mensch schafft, nämlich ein noch gewalttätiger und blutdürstiger Gott.

Du aber, du bist unser Gott und verurteilst keinen.

Verwirrt gehen sie weg,

die Männer der Religion und des Gesetzes,

ein Gesetz, das nicht  verzeiht

und den Menschen nicht ins Gesicht schaut,

und schon gar nicht den Frauen...

Danke, dass du gekommen bist

und unsere Sünden auf den Sand geschrieben hast, während du unsere Namen in den Himmel geschrieben hast und - das Wichtigste überhaupt- du trägst sie in deinem Herzen!   (GM/28/03/04)

 

Evangelium nach Johannes (8, 1-11) 

1 Jesus aber ging zum Ölberg. 2 Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. 3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte

4 und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.

5 Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?

6 Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.7 Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.10 Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?11 Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Jes (43,16-21)  So spricht der HERR, der im Meer Weg und in starken Wassern Bahn macht, der ausziehen läßt Wagen und Roß, Heer und Macht, daß sie auf einem Haufen daliegen und nicht aufstehen, daß sie verlöschen, wie ein Docht verlischt: Gedenkt nicht an das Alte und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues machen; jetzt soll es aufwachsen, und ihr werdet's erfahren, daß ich Weg in der Wüste mache und Wasserströme in der Einöde, daß mich das Tier auf dem Felde preise, die Schakale und Strauße. Denn ich will Wasser in der Wüste und Ströme in der Einöde geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten. Dies Volk habe ich mir zugerichtet; es soll meinen Ruhm erzählen.