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Die Erfahrung Gottes hängt immer mit einem Verwirrungsgefühl zusammen. Jesaja  spürt die Anwesenheit Gottes im Glanz des Tempels, Petrus nimmt sie in Jesus auf einem einfachen Boot wahr. Wie sie, befinden wir auch uns zuweilen vor der Schwelle des Geheimnisses. Es ist ein Geheimnis, das, jenseits jedes gemeinen und leichten Spiritualismus, uns persönlich das ganze Leben durch ruft und verpflicht, so dass wir sagen können: «Ich stehe ganz für Dich bereit, indem ich mich für Dich einsetzte». All das verhindert nicht, dass wir unsere Unzweckmäßigkeit und unsere Unwürdigkeit wahrnehmen, und trotzdem beruhigt das Wort Gottes uns. Es tröstet uns und schiebt uns jedes Mal, damit wir in das offene See hinausfahren.

 

 

5. Sonntag des Jahreskreises C - 2007

 

Auch ich gehöre zu dieser Welt
und erfahre seine Gewalt
und seine ganze Sünde;
ich auch bin ein Mensch mir unreinen Lippen,
und mit einem Herzen, das jeden Tag riskiert,
sich auszuhärten …
Aber jedenfalls rufst Du mich
und Dein Wort macht mein Leben rein
und sendet mich zu meinen Brüdern,
keineswegs um zu sagen, dass ich besser bin als sie, sondern, um zu verkündigen,
dass  wir alle von Dir vergeben werden
und, dass Du uns alle rufst, Dir zu folgen.
Lass, schließlich, dass, wir mit Dir mitarbeiten,
ohne Sturm, ohne die tägliche Nutzlosigkeit
zu fürchten, wenn wir von jenem grenzenlosen
und hellblauen Meer enttäuscht zurückkommen,
in das wir auf jeden Fall weiterfahren wollen. Amen!
 (GM/04/02/07)

 

Jes (6,1-8) )«Des Jahres, da der König Usia starb, sah ich den HERRN sitzen auf einem hohen und erhabenen Stuhl, und sein Saum füllte den Tempel.   Seraphim standen über ihm; ein jeglicher hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie.   Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll!   daß die Überschwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch.    Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.   Da flog der Seraphim einer zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm,   und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen gerührt, daß deine Missetat von dir genommen werde und deine Sünde versöhnt sei.   Und ich hörte die Stimme des HERRN, daß er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich!».   

Lk  (5,1-11) 1 Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. 2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. 4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! 5 Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. 6 Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, daß ihre Netze zu reißen drohten. 7 Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so daß sie fast untergingen. 8 Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. 9 Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;10 ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. 11 Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.