Wo ist dein Schatz? Denk gut
darüber nach, denn das, wovon du am meisten hast, bindet auch dein Herz am
meisten. Vielleicht ist es auch das, was dich daran hindert, fort zu gehen, dorthin,
wo Jesus dich erwartet und wohin er dich ruft. Und während unserer langen
Wartezeit riskieren wir, genau wie die Diener in seinem Gleichnis, unsere
Vorläufigkeit auf Erden zu vergessen: wir klammern uns zwanghaft an Dinge und
Personen und, noch viel schlimmer, wir beginnen, uns als Herren über andere
aufzuspielen. Das Evangelium ruft uns auf, stets gewahr zu sein, dass alles
vorläufig ist und uns das Leben gegeben wurde nicht nur als zu erfüllende Aufgabe,
sondern als zu leistender Dienst, um uns den Schwächsten zur Verfügung zu
stellen. |
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Bild aus “Servizio della Parola“/ „Dienst
des Wortes” |
19. Sonntag des Jahreskreises (c) 2004 Wo wird er wohl stecken, unser
Schatz, Werden es Sachen sein, oder gar Ideen und "Werte",
die unabwendbar unsere
Aufmerksamkeit erregen und nach und nach Herz und Personen
in Ketten legen? Wir bitten Dich, nicht zuzulassen, dass wir uns einschließen und Deine Stimme uns ruft. |
Lukas
(12,32-48) 32 Fürchte dich nicht, du kleine
Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. 33 Verkauft
eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht
zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel,
wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frißt. 34 Denn wo euer Schatz
ist, da ist auch euer Herz. 35 Legt euren Gürtel nicht ab, und laßt eure
Lampen brennen! 36 Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn
warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und
anklopft. 37 Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen. 38 Und kommt er erst in der zweiten oder
dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. 39 Bedenkt: Wenn der
Herr des Hauses wüßte, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er
verhindern, daß man in sein Haus einbricht. 40 Haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. 41
Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all
die anderen? 42 Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge
Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten
Zeit die Nahrung zuteilt? 43 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt
findet, wenn er kommt! 44 Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum
Verwalter seines ganzen Vermögens machen. 45 Wenn aber der Knecht denkt: Mein
Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu
schlagen; wenn er ißt und trinkt und sich berauscht, 46 dann wird der Herr an
einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde,
die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen
Platz unter den Ungläubigen zuweisen. 47 Der Knecht, der den Willen seines
Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird
viele Schläge bekommen. 48 Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen,
etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel
gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel
anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen. |