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Unter den vielen  Botschaften,  die aus den sonntäglichen Lesestücken zu gewinnen sind,  ragt besonders eine heraus: Der Kontrast  zwischen der  Unruhe bis zur Todesangst der Jünger und der Gelassenheit Jesu.  Vor allem in den beiden Anfangsszenen: Das einsame Gebet Jesu auf dem Berg und das kollektive Getümmel der Apostel auf dem von der Gewalt der Wellen geschüttelten Boot.  Man könnte es eine Art sinnbildlicher Darstellung der  “natürlichen” Unerschütterlichkeit eines Gottes nennen, der sich selber genügt, und der unvermeidlichen Erregung der Menschen, die sich um ihren Unterhalt und die ständigen Gefahren kümmern müssen, denen ihr zerbrechliches Leben ausgesetzt ist.  Aber so ist es nicht. Wenn auch erst gegen Ende der Nacht kommt jener Gott, der auf dem Berg ist, zu Hilfe im Kampf zwischen dem Leben und dem Tod von uns Menschen, die  er ruft, seine Freunde zu sein. Er beruhigt uns, besänftigt die Gewalt der Wellen, rettet uns.

19. Sonntag im Jahreskreis (A) 2005

 

Du kommst,

über das Meer unserer Ängste schreitend,
auf dem der Gegenwind 

uns immer weiter hinaustreibt

und wir an Dich

als Frucht unserer Phantasie denken.

Und dann,  kaum von Deinem Wort ermutigt,
würden wir gern auf jenen Wassern wandeln,
ohne dafür die innere Überzeugung zu besitzen,
und deshalb fangen wir sofort zu sinken an. …

Ein Schrei rettet uns,

und es ist Deine Hand, die uns ergreift.

Der Sturm, ein Schrei und eine Freundeshand
im Meer unserer Einsamkeit,

die sich dorthin wagt,

wo andere nicht hingelangen:
Das also bedeutet Glaube.
Stärke, Jesus, unseren Glauben.
(GM/07/08/05)    

   

 

Matthäus  (14,22-33)    << Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.>>