www.puntopace.net

Das Evangelium spricht nochmals vom Brot. Das Brot, das Jesus verteilen lässt, ist weder aus dem Nichts geschaffen, noch entsteht es aus wundersam verwandelten Steinen. Das hätte bedeutet, der Versuchung der Wüste nachzugeben, wenn auch verspätet. Stattdessen wird es, wie das synoptische Johannesevangelium (6,9) erzählt, von dem genommen, das von einem Knaben zur Verfügung gestellt wird (die Kinder hören nie auf, uns zu erstaunen, zumindest durch ihre spontane Großzügigkeit). Es würde wirklich ein großes Wunder sein, wenn wir von diesem Kind lernten und begännen, mit den Benachteiligten Brot, Unterkünfte, Kultur und die Hoffnung zu teilen, diese Welt zu verbessern.

 

Bild aus "E danzando canteranno"

(Und tanzend werden sie singen),

Porziuncola, Assisi

18. Sonntag im Jahreskreis (a) 2005

Brot, immer erbeten,

Brot um zu leben, für das man arbeiten muss,
Brot, das in den Händen so Vieler fehlt,
allzu Vieler in dieser unserer Welt,
die so viel von Liebe spricht,
aber nicht einmal die elementarste Gerechtigkeit übt.

Bekehre uns, Jesus,
damit wir das Brot mit den Anderen brechen,
und es wird mehr als genug Brot

für alle vorhanden sein.

 

Wie wäre diese Welt von Millionen Christen
schon verwandelt,
wenn wenigstens wir gelernt hätten,

das zu teilen, was wir haben!

Wir nehmen teil an Liturgien und Gebeten,
Beifallsklatschen und Begegnungen,
nur das Brot,

jenes wahre Brot mit allen zu brechen,

haben wir noch nicht gelernt.
 (GM/31/07/05)

 

Matthäus (14,13-21) <<Als Jesus all das hörte, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren. Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sie her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder.>>

Jesaja (55,1-3) << Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen / und könnt euch laben an fetten Speisen. Neigt euer Ohr mir zu und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen / gemäß der beständigen Huld, die ich David erwies.>>