www.puntopace.net  Der 17. Sonntag des Jahreskreises C fordert zum Gebet auf: Ein Gebet, welches dem Leben und seinen Bedürfnissen zugewandt, hartnäckig, eindringlich, wenn nötig. Obwohl wir nur "Asche und Staub" sind, können, ja müssen wir uns an das höchste Du unseres Lebens wenden, denn nur so bewahrt es seinen Sinn… «In der Armut des Fleisches, gerade so wie ich bin, Vater, Straßenstaub, den der Wind gnädigerweise mit sich trägt», so betete Salvatore Quasimodo. In jeder ausweglosen menschlichen Situation wenden wir uns also an Gott, rufen andauernd zu ihm, ähnlich dem Mann aus dem Gleichnis, der beharrlich klopft. Auch wenn wir die ganze Nacht über klopfen müssten, vielleicht unser ganzes Leben lang, lasst es uns also tun: In der Suche nach etwas Großem liegt bereits unsere Würde; in der Suche nach dem Unendlichen beweist sich unsere Zugehörigkeit zum Unendlichen.

 17^ Sonntag des Jahreskreises 2004 (c)

Bis zur Morgenröte habe ich gewacht
und an Deine Tür geklopft,
meine Hände sind steif geworden,

und mein Herz ist gebrochen
wegen Deines anhaltenden Schweigens,
das schon länger als eine Nacht dauert…
Jedenfalls habe ich gelernt,
dass zu bitten stets besser ist,
als zu verlangen,
und dass Du gesucht werden willst,
denn glücklich sind nicht jene,
die Dich finden,
sondern vielmehr jene,

die Dich beharrlich suchen.
Lehre mich, Dein Schweigen auszuhalten,
und das Warten wird sich
in die Farben der Morgendämmerung kleiden,
von der ich weiß, dass sie nicht ausbleiben kann.
(
GM 25/07/01)

Genesis (18,27) Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.

Lukas (11, 1-13) Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.