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Das Evangelium für diesen Sonntag sagt voraus, dass jenes, was im Verborgenen besprochen, dennoch enthüllt werde. Es handelt sich um keine Operation fragwürdiger Spionage, sondern um die durchdringende Kraft der Wahrheit und der Liebe, d. h. der echten Liebe, die sich früher oder später einen Weg auch durch die dichtesten Finsternisse und die härtesten Herzen bahnt. Das von Jesus gepredigte Reich Gottes hat dieselbe Eigenschaft, da es das Reich der Befreiung der Unterdrückten ist und folglich ihrer echten Lage als Gottes Bevorzugte. Es ist auch das Reich, das sich nicht der Gewalt, der Rache, den Selbstmordattentätern ergibt, die Opfer und Henker von gestern, von heute und vielleicht des unmittelbaren Morgen sind. Auch diese Wahrheit ist im Licht der Sonne und sogar von den Dächern zu predigen: Die Gewalt wird nicht vorherrschen, und die Liebe wird am Ende stärker sein als alles und alle. Inzwischen müssen wir damit anfangen, uns der Gewalt nicht zu beugen. Wir dürfen jene nicht fürchten, die heute nicht nur das Leben anderer auslöschen, sondern auch unsere Zukunft zu vernichten trachten. Das Wort Jesu garantiert, dass solches nicht möglich sein wird, weil auch der wildeste Planer von Blutbädern und anderen Leides weder das letzte Wort, noch den Endsieg haben wird.

12. Sonntag des Jahreskreises (A) 2005
 

Nichts Verborgenes, nichts Heimliches ...


Verborgen ist jedenfalls der Kummer
vieler Menschen ohne Namen und ohne Gesicht.
Heimlich ist die Kraft unzähliger Brüder,

sich wieder zu erheben,

die wie ich, wie Du, Jesus,
dem Nichts direkt  in die Augen geschaut haben
und von ihm nicht ausgelöscht wurden.

Jenes Dunkel wird besiegt werden,
weil das Schweigen der Unglücklichen spricht;
laut  ist auch die Stimme Abels und anderer Besiegter;
keine Träne

wird vergessen,

keine Geste von Liebe und Befreiung

ausradiert werden.   (GM/19/06/02)

 

Matthäus (10,26-33) <<Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen>>.