Gemäß der Erzählung auf den ersten Seiten des Markusevangeliums, die wir
am Sonntag lesen, verwirklicht sich das von Jesus verkündete Reich Gottes mit den Zeichen der Heilungen sowie mit den Bekundungen
seiner Liebe für alle, die ihm begegnen. Es offenbart sich auch durch eine
absolute Neuheit, die viele nur mühsam verstehen und akzeptieren. Jesus
ersetzt das Bild eines Gottes, der Opfer, sklavische Unterwerfung und Entäußerung
von der eigenen menschlichen Natur verlangt, durch das Bild eines Gottes, der
über die Freude der Menschen jubelt, sie als seine Freunde betrachtet und als
seine Kinder annehmen möchte. Der Schlauch und das alte Kleid, der Opferkasten
und die sakrale Tunika können dem Zusammenstoß mit der von Jesus gebrachten Lebensneuheit
nicht standhalten, welche die Widersprüche der traditionellen Religionen schlagartig
sichtbar macht und uns in einen Strom solchen Glaubens einsenkt, der uns mit
den Fröhlichen jubeln und mit den Weinenden weinen lässt. |
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8. Sonntag im Jahreskreis (B) 2006 Von der Kunst
zu nähen, dass kein alter Schlauch den Wein des Festes bewahren kann, ähnlich den
Glaubenslehren dessen, Deswegen enthüllst Du uns, dass Dein Reich
ein nagelneues Herz verlangt, Dich aus den Augen
zu verlieren. |
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Hosea
(2,16.17.21-22) <<So spricht der Herr: «Darum will ich selbst sie verlocken. Ich will sie in die
Wüste hinausführen und sie umwerben. Dann gebe ich ihr dort ihre Weinberge
wieder und das Achor-Tal mache ich für sie zum Tor der Hoffnung. Sie wird mir
dorthin bereitwillig folgen wie in den Tagen ihrer Jugend, wie damals, als
sie aus Ägypten heraufzog. Ich traue dich mir an
auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und
Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner
Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.» Marco (2,18-22) <<Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten
pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht,
während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus
antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der
Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie
nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam
genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen
Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab
und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand neuen Wein in alte
Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und
die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.>> |