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Aus den Lesestücken erhalten wir die dringende Aufforderung: „bekehrt euch“, d.h. „ändert den Kurs, ändert euer Leben"! Das Evangelium veranschaulicht mehr als die Änderung eines Schiffskurses, nämlich die Änderung gerade des Horizontes, in den zu steuern ist. Er öffnet unerwartete Szenarien, an deren Existenz wir von alleine nimmer geglaubt hätten! Dorthin führt uns eine Anwesenheit, die auf den ersten Blick unbequem scheinen mag, die aber als einzige fähig ist, uns aus dem Teufelskreis eines Lebens herauszuziehen, das seinen ganzen Sinn im eigenen Horizont erschöpft. Das ist Christus, Mensch wie du und ich, der dennoch der Ewige ist, der sich zu Steuerung und Weg gemacht, um uns zu den Toren jenseits aller Grenzen zu führen.

 

 

 

3. Sonntag im Jahreskreis (B) 2006

 

 

Werden auch wir unser Boot verlassen,
jenes unserer allzu kurzen Überfahrten,
sowie alles, was uns aus den Netzen zum Überleben reichte? 

Die Fahrt, zu der Du uns rufst, erschreckt uns manchmal:
Du treibst uns nicht dazu, einem gefährlichen Meer zu trotzen,
das wir immerhin Ruderschlag für Ruderschlag kennen,
genauso wie unsere Zweifel und die Ängste vor Schiffbruch...
Du treibst uns über den gehassten und geliebten Horizont hinaus,

unter dem wir jeden Tag gerne

die süße und gefürchtete Stunde erwarten,

da der Abend herabsinkt.

Aber Du willst, dass wir voranschreiten,

und um uns aus unserem Alltag aufzuscheuchen,

suchst Du ihn auf und erhellst ihn ein wenig
mit einem unglaublichen Licht, mit Deinem Gesicht,
das wir in der Dämmerung erkennen,
und mit jener Stimme, die nur ein Hauch ist, wie jener Hauch,
der uns zur Welt brachte und uns von ihr nehmen wird.

Aber wir, Jesus, haben wenigstens etwas Unmerkliches
und trotzdem Offensichtliches erfahren:  Deine Ankunft.
Bewirke, dass wir Dir unverzüglich nachfolgen,

nachdem jenes Boot an Land gezogen.  

 

                                                                              (GM/22/01/06)

 

1. Korinther (7,29-31)   <<Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.>>.

Markus (1,14-20) <<Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. >>.