Die Botschaft dieses Sonntags scheint
zweifach zu sein. Erstens spricht sie über das Vergeben. Auf italienisch
enthält das Wort die Idee des Geschenkes (donare = schenken, per-donare = ver-geben).
Per Geschenk (per dono) können wir den Anderen die Vertragsschuld
erlassen und unsererseits um ihren Erlass (con-dono) bitten. Und der
Erlass ist das zweite Hauptthema der ausdruckvollen Parabel Jesu, welcher den
Erlass mit der Vergebung verbindet, indem er Petrus Frage, «Herr, wie oft muss
ich vergeben?», beantwortet. Die Vergebung erscheint darum als kostenlose
Geste ohne Kalkül, die keinen Preis hat, außer der Liebe, der sie entspringt
und die sie bezweckt. |
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(Autor des Bildes: Cerezo
Barredo.) |
24. Sonntag del Jahreskreises (A) 2005 Erlassen und nicht
erwürgen, Ja, auch in unserer angeblich
christlichen Welt fehlt es nicht an
Menschen, denen verweigern, die um einen Krümel Hilfe
oder nur um Verständnis bitten. |
Jesus Sirach (28, 2-5) <<Vergib deinem Nächsten das Unrecht, dann werden dir,
wenn du betest, auch deine Sünden vergeben. Der Mensch verharrt im Zorn gegen
den andern, vom Herrn aber sucht er Heilung zu erlangen? Mit seinesgleichen
hat er kein Erbarmen, aber wegen seiner eigenen Sünden bittet er um Gnade?
Obwohl er nur ein Wesen aus Fleisch ist, verharrt er im Groll, wer wird da
seine Sünden vergeben?>> Matthäus (18,21-35) <<Da
trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben,
wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. Mit dem Himmelreich
ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern
Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man
einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld
nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und
allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. Da fiel
der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir
alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und
schenkte ihm die Schuld. Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen
Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte
ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! Da fiel der andere vor ihm
nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber
wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die
Schuld bezahlt habe. Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr
betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen
war. Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine
ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest
nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht,
Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn
übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt
habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem
Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.>> |