www.puntopace.net

Die Botschaft dieses Sonntags spricht von Betörung und Kreuz: Die Betörung seitens Gottes, der Jeremia sich nicht entziehen konnte, und den Kreuzweg Jesu, von dem Petrus ihn abhalten möchte, ausgerechnet jener Apostel, der kurz zuvor  “Fels” (Fels des Glauben und der auf ihn gegründeten Gemeinde) genannt und von Jesus gelobt worden war, weil er in ihm den Messias erkannt hatte. Petrus Widerstand zeigt einen noch immer unreifen Glauben. Dennoch berichtigt Jesus ihn energisch, indem er ihn von den anfänglichen Begeisterungen zur Aufzeigung eines Weges leitet , auf dem man nicht einmal vor den gewaltigsten Schwierigkeiten zurückweichen darf, einschließlich der Leugnung der bestehenden Autoritäten und der Abwendung von der Menge. Eine menschlich katastrophale Erfahrung, die aber den überzeugendsten Beweis liefert, dass sich die Beweggründe Jesu nicht auf menschliches Kalkül gründen, sondern auf die totale Loslösung - hin zu den  Armen des Vaters. 

 


 22. Sonntag im Jahreskreis (A) 2005

 

Herr, ausgerechnet jener Mann,

den Du erwählt,
den Glauben der Anderen zu stärken,
versucht, Dich auf Deinem Weg anzuhalten.

Deshalb musst Du eingreifen und klarstellen,

dass der Ausgewählte zum Versucher werden kann,
und dass die Institution immer wachsam sein muss,
um nicht Gefahr zu laufen, sich selber
und die an ihr anvertrauten Menschen zu verlieren.

Um Dir zu folgen, fügst Du dann hinzu,
sei es notwendig, in Deine Fußstapfen zu treten,

also gegen den Strom zu schwimmen

und uns persönlich zu vervollkommnen:

Das also ist das Kreuz, das zu nehmen ist,
wodurch derjenige,

der nach menschlichem Ermessen  
seine Freiheit und seine Zukunft verliert,
beide im Übermaß wieder erhält,
seine Zukunft und seine Freiheit aber derjenige verliert, der nur an seiner Gegenwart klebt.
(GM/28/08/05)

 

Jeremia (20,7-9) <<Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich. Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, «Gewalt und Unterdrückung!», muss ich rufen. Denn das Wort des Herrn bringt mir den ganzen Tag nur Spott und Hohn. Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen, so war es mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinem Innern. Ich quälte mich es auszuhalten und konnte nicht>>.

 

Matthäus (16,21-27) << Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen >>.