Die vom Evangelium
erzählte Begebenheit macht die Überwindung jeder nationalistischen
Beschränkung des Glaubens deutlich. Jesus lobt eine heidnische Frau wegen
ihres großen Glaubens. Es handelt sich um eine Frau, die nicht polemisch auf den
von Jesus ironisch erwähnten Appellativ antwortet, mit dem die Juden die
Heiden riefen, d.h. “Hunde”. Jesus selbst mildert den Ausdruck, in dem er von
“Hündchen” spricht, sie aber äußert einen wirklichen Bedarf vom Herzen und
vom Leben jedes Menschen, egal zu welcher Religion er gehört: Den Bedarf,
sich von Gott zu ernähren, der Zartheit für alle zeigt und niemanden
ausschließt. |
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20. Sonntag des Jahreskreises (A) 2005 Jesus, eile uns zu Hilfe Unser Glaube ist vielleicht Aber eile auch uns zu Hilfe: |
Matthäus (15,21-28)
<<Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe, ein kanaanäisches Weib kam
aus derselben Gegend und schrie ihm nach und sprach: Ach HERR, du Sohn
Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt. Und er
antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und
sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreit
uns nach. Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt denn nur zu
den verlorenen Schafen von dem Hause Israel. Sie kam aber und fiel vor ihm
nieder und sprach: HERR, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist
nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und
werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, HERR; aber doch essen die Hündlein von den Brosämchen,
die von ihrer Herren Tisch fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O
Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter
ward gesund zu derselben Stunde >>. |