www.puntopace.net
 
Die Feier dieser Woche gibt uns Anlass, über die grundlegende Bedeutung des Leibes und des Blutes in ihm nachzudenken, damit der Leib nicht sterbe. Im Kontext lässt sie uns über Brot nachdenken, das in unserer mediterranen Kultur das Grundnahrungsmittel ist, damit der Leib leben bleibe. Es kann gleichermaßen interessant sein, zu erinnern, dass im Deutschen das Brot als Ganzes durch das klanglich und auch im Genus dem Leib gleiche Wort bezeichnet wird: "der Laib". Die Worte, welche die Kommunion begleiten, sind: "Der Leib und das Blut Christi"! Die Feier lenkt die Aufmerksamkeit auch auf den Wein, bei uns tiefer Ausdruck von Freude und Fest, damit wir uns mit dem Überleben begnügen, sondern Leben in Fülle erfahren. Damit wir das Beste, das wir erhalten haben, teilen lernen und es einsetzen in konkrete Pläne und Handlungen von Aufmerksamkeit für und Liebe zu den Anderen. Leib und Blut Jesu zu empfangen heißt auch, etwas von seiner Lebensweise zu erhalten, seinen Überzeugungen und, nicht zuletzt, seinem Traum von einer versöhnten und brüderlichen Menschheit. Nur Utopie? Nein, eine Utopie, die schon begonnen hat, die schon ein Stück Brot und ein Schluck Wein ist….Sie ist gewiss ein Stück Geschichte, weil sie schon ein Stück “Himmel” ist. 

 

 

Leib und Blut des Herrn (a) 2005

 

Denselben Leib und dasselbe Blut
die Du annahmst, als Du auf diese Erde kamst,

hast Du für Deine Freunde hingegeben.
Du, der Unbeschreibliche,
hast Dich zu Fleisch und Blut gestaltet,
und wirst jetzt auf gleicher Bahn zu Nahrung

und bist neuer Trank.

Wir brauchen lebendiges

und von Liebe duftendes Brot,
statt gepanschten Futters, das den Modergeruch

von Banken und Waffen atmet,
von Handel und Tod.

Indem wir aus demselben Kelch trinken,
der unsterbliches Leben enthält,
hilf, Jesus, dass sich jedes Mal
in uns der Wille erneuert,

freiwillig das zu teilen,

was wir als Fleisch und Blut,
als Lebensgeschichte von heute und morgen
erhalten haben.
 (GM/29/06/05)

 

Johannes (6,51-58) «Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.».