Der 18. Sonntag des Jahreskreises wird dieses Jahr vom Fest der
Verklärung des Herrn mit seinen Lesungen ersetz, die auf Jesus und
auf die Erscheinung seiner Herrlichkeit hinweisen. Dieses Fest ist
für die Orthodoxen so wichtig, daß sie es “Sommerostern ” benennen.
Im zweiten Lesestück kommt das Zeugnis von Petrus zum Ausdruck, der
bei jenem Ereignis anwesend war, das das Markusevangelium als die
glorreiche Veranstaltung des versteckten Messias vorstellt. Der
Evangelist sieht dadurch das, was Jesus wirklich ist, trotz der
Unsicherheit seines Lebens, trotz des Leidens und der Verlassenheit
Gottes, die er, obwohl nur vorläufig, bald zu erfahren hätte. Auf
Christus müssen wir immer den Blick hinwenden, auch, wenn wir kein
Licht erblicken sollten, weil er die Lampe ist, die jeden dunklen
Ort beleuchtet. Besser gesagt, er ist der leuchtende
Morgenstern.
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Verklärung des Herrn (B)
06-08-2006 |
So
stark ist das Licht, das von Dir heute ausstrahlt, Herr,
daß es mir nicht gelingt, Dich anzusehen, - hier auf dem Berg wo Du uns
führtest, wohin wir mühsam hinaufstiegen. Deutlich ist
die Stimme, die Dich als Gottessohn erklärt , während
ich auch Moise und Elja erblicke, die mit Dir sprechen
kamen, und ich zittere, indem ich denke, daß das Geschenk
mir und den Leuten hier umher gemacht wurde, die
alte Verheißungen und die tiefsten Träume der ganzen Menschheit
verwirklicht zu sehen. Nie wie jetzt erscheinen die Dinge mir
hell leuchtend während ich, entführt in diesem Zauber,
nicht mehr von hier gehen möchte… Aber alles ist zu schön und
dauert nur wenige Atemzüge, denn, sobald ich den Blick
hebe, finde ich Dich in Deinem alltäglichen Kleid
ganz allein wieder und Deine Stimme höre, das mich einlädt,
dorthin hinunterzugehen, wo ein Leben weiterzuführen ist,
das sich nur selten vom Unendlichen entzündet, aber das
ich von heute an – das verspreche ich Dir - auf eine neue Weise
anzusehen anfange. Amen!
(GM/06/08/06)
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2 Petr
(1,16-19)
«
Denn wir
sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan
haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus;
sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen, da
er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch
eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen
Herrlichkeit: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe." Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel
geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.
Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und
ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht,
das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag
anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen».
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Mk
(9,2-8) «Und
nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus, Jakobus und Johannes und
führte sie auf einen hohen Berg besonders allein und verklärte sich
vor ihnen. Und seine Kleider wurden hell und sehr weiß wie der
Schnee, daß sie kein Färber auf Erden kann so weiß machen. Und es
erschien ihnen Elia mit Mose und hatten eine Rede mit Jesu. Und
Petrus antwortete und sprach zu Jesu: Rabbi, hier ist gut sein.
Lasset uns drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine. Er
wußte aber nicht, was er redete; denn sie waren bestürzt. Und es kam
eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme fiel aus der
Wolke und sprach: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und
bald darnach sahen sie um sich und sahen niemand mehr denn allein
Jesum bei ihnen». |