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Die Lesestücke dieses Sonntags zeigen deutlich, dass die Weihung des kommenden Messias (Messias bedeutet genau: Der Gesalbte/Geweihte) eine Mission beinhaltet: Die Frohbotschaft allen zu verkünden, beginnend mit den körperlich, materiell, moralisch Benachteiligten. Das Wort Gottes verkündigt, dass es weder innere noch äußere Beklemmung gibt, die nicht durch den Gang ins Freie bezwungen werden könnte. Das schließt ein, dass wir vor allem uns selber und unsere Abhängigkeiten überwinden lernen, als ob wir sie von außen sähen und jedes Mal zu besiegen suchten. Wer ins Freie gehen will, muss in sich selber Geschmack und Sehnsucht nach Freiheit verspürt haben. Wenn wir uns auf die Freiheit freuen, wird es unvermeidbar sein, dass wir uns weit zu ihr vorwagen, um sie zu erobern und den Mitmenschen weiterzugeben.

 

 3. Adventssonntag  (B) 2005

 

Du kommst, Jesus, nicht, um uns die Freiheit zu nehmen, sondern um sie uns ganz und gar zurückzugeben,
und Du salbst uns, denn indem wir lernen,

uns selber zu überwinden,

übertragen wir auch den Anderen den Willen,

sich zu befreien.

Das hiesige Leben, das Du uns gabst,

das endlich wissen wir jetzt,
hat einen bestimmten Sinn:
Das Dunkel verlassen, das uns bedrückt,
Deinem klaren und reinen Himmel entgegen,

der die Räume aufreißt und damit auch das Herz,

die Zuneigungen und Gedanken erweitert.
Du weihst auch uns,  
um allen, beginnend mit den Unglücklichsten,

diese Freudenbotschaft zu verkünden.


 (GM/11/12/05)

 

Jesaja (61,1-2.10-11)    Der Geist des Herrn ist über mir, darum dass mich der Herr gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass ihnen geöffnet werde, zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Rache unsers Gottes, zu trösten alle Traurigen, Ich freue mich im Herrn, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam, mit priesterlichem Schmuck geziert, und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Denn gleichwie das Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, also wird Gerechtigkeit und Lob vor allen Heiden aufgehen aus dem Herrn.>>.

Johannes (1,6-8.19-28)   <<Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, dass er von dem Licht zeugte, auf dass sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern dass er zeugte von dem Licht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein! Da sprachen sie zu ihm: Was bist du denn? Dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Richtet den Weg des HERRN! wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Und die gesandt waren, die waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, so du nicht Christus bist noch Elia noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. Der ist's, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, des ich nicht wert bin, dass ich seine Schuhriemen auflöse. Dies geschah zu Bethanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte>>.