www.puntopace.net

Die Person des blinden Bartimäus scheint sinnbildlich zu stehen für jeden Menschen, welcher aus seiner spirituellen "Blindheit" heraustritt, und zwar unter zwei Voraussetzungen: Der Stimme dessen zu folgen, der ihn beim Namen nennt (dabei aufspringend und die eigene Vergangenheit hinter sich lassend, hier repräsentiert  durch den Mantel), und sodann den Weg der Nachfolge Jesu einzuschlagen. Und dieser Weg der Nachfolge bedeutet nicht Einsamkeit: Er bedeutet, die Straße des Lebens zu beschreiten, und dies zusammen mit dem Lehrmeister, der uns die Augen wieder geöffnet hat, und mit all jenen, die begonnen haben oder bald beginnen werden, ihm zu folgen.

 

 

 

30. Sonntag des Jahreskreises 2003 (B)

 

Eine wirklich einzigartige Menschenmenge
wandert auf der Straße,
welche Dein Volk in sein geliebtes Land zurückführt :
Blinde und Lahme und hochschwangere Frauen.

Das ist der direkte Weg, Jesus,
auf welchem wir zu Dir  umkehren können
und auch zu unserem Ziel:
Jenem, das wir im Herzen tragen
wie in einem Schoß, der einen Traum hütet,
nämlich Dein Licht zu sehen und Dich  zu schauen,
während Du uns vorausgehst.

Rufe auch uns, und wir werden aufspringen,                        um Dir zu folgen,                                                     

sei es auch wie derjenige, der erstmals lernt,
selbständig zu laufen.

 

(GM/26/10/03)

 

 

Jeremia (31,8-9) Seht, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück. Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an wasserführende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.

 

Markus (10,46-52) Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!  Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.  Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.  Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.