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Der Auszug aus Jesaja spricht von jenem, der sich unsere Leiden aufgeladen, dem "Lamm Gottes" (das aramäische "talja" kann auch Diener bedeuten, daher die Bezeichnung "Diener Gottes"). Johannes der Täufer wird für Jesus dasselbe Bild verwenden, während Jesus, wenn er von sich und seinen Jüngern spricht, darin einen Hinweis sehen wird auf einen Weg des ununterbrochenen Dienens und Schenkens ohne Vorbehalt und ohne Umkehr.

 

 

29. Sonntag des Jahreskreises 2003 (B)

 

Den Kelch, den Du geleert hast, Jesus,
jenen Kelch haben vielleicht auch wir ausgetrunken 
oder werden ihn eines Tages leeren.

 

Doch es ist nicht dieses, was uns erschreckt:
Wenn wir ganz redlich sind,

müssen wir tief im Inneren feststellen,

dass wir, Deine Jünger und Mitarbeiter, 
nach so langer Zeit,
noch immer nicht die Lektion gelernt haben:
Wir wollen nicht wirklich dienen,
sondern oft scheint es, als wollten wir uns

für unsere Karrieren Deines Namens  be - dienen,
seien es große oder kleine Karrieren.

Befreie uns Herr von diesem Übel
und während wir lernen,

einander die Füße zu waschen,

reinige Du unsere Herzen
und bereite sie auf ein größeres Geschenk vor.
(GM/19/10/03). 

Jesaja 53, 2-4.7  Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. [...] Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.

Markus 10,35-45 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele