www.puntopace.net

An diesem Sonntag geben uns die Lesungen die evangelische Alternative: Gott oder Mammon, Weisheit oder materielle Güter. Wer schon unersättlich reich ist, wie schon derjenige unersättlich ist,  der zu besitzen verlangt, schaut ausschließlich auf Sachen: Durch die Schaufenster auf die Hubraumkarrossen, aus den Landhäusern auf die Ziehung der Lottozahlen .Jesus dagegen betrachtet in erster Linie die Personen.Er blickt gerade in die Augen des jungen Mannes, der ihn um Rat fragt und richtet kurz darauf den Blick auf seine Jünger, die alles verfolgt haben. Jesus sieht die Menschen an und liebt sie, der Reiche hingegen, ob tatsächlich oder potentiell vermögend, sieht nur das Materielle und trachtet nach dessen Besitz. Und falls er Menschen anschaut, tut er es nur, um sie zu besitzen. Hier liegt der große Unterschied und jeder kann daraus die Konsequenzen ziehen. 

Bild von Cerezo Barredo
www.servicioskoinonia.org

28. Sonntag des Jahreskreises 2003 (B)

 

Dass ich Dich lieben

und mich jeden Tag entscheiden möge,

bei Dir zu bleiben, und die Menschen, die ich liebe,

Dich ebenso lieben mögen!
Dieses ist heute mein Gebet, oh Jesus,
weil maßlose Reichtümer
noch nie das Herz irgendeines Menschen gefüllt haben,
und niemals, weil ohne Basis,

die menschliche Seele werden ausfüllen können:

Die menschliche Seele, geschaffen nach Deinem Bild.

Dass ich aufhören möge, Blumen sammeln zu wollen,
um sie nach Hause zu tragen,
und vieles andere, das den Blick verlockt,
nur, um davon Besitz zu ergreifen!
Ich habe verstanden, dass das dem Verlangen gleichkommt, die zahllosen Sterne Deines Firmamentes einzuheimsen.
(GM/12/10/03).

Weisheit (7,7-11) Daher betete ich, und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte, und der Geist der Weisheit kam zu mir. Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr. Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber soviel wie Lehm. Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt. Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir, unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen.

Markus (10,17-30) Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.  Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.