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Die Botschaft dieses Sonntags ist ziemlich kompliziert. Sowohl die Lesungen, als auch das Evangelium enthalten verschiedene Belehrungen, die wir auf die Richtschnur der Gegenwart Gottes zurückführen können, wo die Solidarität und die Bereitschaft, zu teilen, die Besitzgier und den Widerstandswillen überwiegen. Um in diese evangelische Logik einzudringen, werden nicht selten schmerzende Reinigungen notwendig, so daß wir bereit sein müssen, uns auch von dem zu trennen, was wir als so teuer und wichtig ansahen, dass wir davon nicht lassen konnten (was also so  kostbar ist, wie eine Hand oder ein Auge). Jedoch geben die Worte Jesu keinen Anlass für Zweifel. Besser nicht das anhäufen, was Rost, Motten und Feuer geweiht ist (also der Selbstzerstörung), sondern sich aufmerksam zeigen gegenüber den Bedürfnissen der Unbegabtesten und Kleinsten, den wahren Protagonisten des Reiches Gottes. 

26. Sonntag im Jahreskreis B – 2006

 

Ein beißender Rost zerfrisst unsere Güter

und ist den Motten ähnlich,

die jedes Kleid verzehren.

Er trägt verschiedene Namen,

die alle auf eine Bezeichnung reduzierbar:

Ätzende Gier der Seele.

Mit ihr verbrennt schon jetzt,

wie in einem Sühnefeuer,

das Dasein desjenigen, der nur daran dachte,

Reichtümer anzuhäufen,

die unsere Seele nicht aufwiegen
und auch nicht unseren Traum,

Gottes würdig zu sein,

in unserem Inneren

und unseren Beziehungen zur Welt, in der wir leben.

Hilf uns, Jesus, den Kurs zu ändern,

hilf uns, konkrete Solidarität demjenigen zeigen,

der uns um frisches Wasser bittet

im Sinne eines Lebens, von dem wir sehen,

wie zerbrechlich und zugleich großartig es ist.

Amen!

                                                        (GM/01/10/06)

 

Jakobus (5,1-6) <<Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird. Euer Reichtum verfault und eure Kleider werden von Motten zerfressen. Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze. Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere. Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet. Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand.>>

Markus (9,38-48) <<Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. >>