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Wir sind Verwalter eines riesigen Vermögens, das wir allzu oberflächlich als persönlichen Besitz betrachten. Dagegen ist das größte Gut, das uns Gott anvertraut hat, nämlich unser Leben. Der Rechenschaftsbericht wird nicht erst am Ende unserer Tage gefordert, sondern schon im Laufe der Zeit, wenn wir uns - wie es oft geschieht - fragen: "Was tue ich mit meinem Leben?". Nicht selten befinden wir uns im Defizit: Zwischen den Erwartungen dessen, der es uns anvertraute und unserer gegenwärtigen Gestaltung erscheinen uns die durchlebte und die gegenwärtige Zeit verschwendet, wenn nicht ganz und gar vergeudet zu sein. Jesus lehrt uns im heutigen Evangelium, bei der Gestaltung der Zeit klug zu sein und die verpassten Gelegenheiten nachzuholen, indem wir vor allem die Bedürftigen und die Unbeachteten lieben. Unser Engagement für sie und für ihre Sache, wie z. B. Eintritt für Gerechtigkeit, Frieden und Bewusstseinsschärfung dafür, wird uns jene Freunde verschaffen, die auch die besten Freunde Gottes sind.

25. Sonntag des Jahreskreises 2004 (c)

 

"Du, wieviel bist du deinem Herrn schuldig?“
Was ich Dir, Herr, schuldig bin,
ist sicherlich nicht berechenbar,
aber, zum Glück,
bist Du kein harter Herrscher,
und wir sollten Dich nicht "Herr" nennen,
denn Du wolltest nur "Vater" gerufen werden.


So belehrte uns Dein Sohn,
der gekommen, jegliche Schuld zu erlassen.

Im Vergleich zu dem unendlichen Reichtum
Deiner Geschenke

werden wir nur schenkend leben können,

um jene zu Freunden zu gewinnen,

die uns helfen, Dich zu erreichen.

                                                                               (GM 19/09/04)

 

Lukas (16,1-13) Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin und schreib «fünfzig». Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib «achtzig». Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.