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Das Markusevangelium stellt sehr oft die Frage: «Wer ist Jesus?». Die Antworten kommen von Mal zu Mal und trotzdem erscheinen sie als Variationen von zwei grundlegenden Behauptungen, die schon in der Eröffnung auftauchen: «Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes». Die Lesung dieses Sonntags holt den ersten Teil der Antwort zurück: «Jesus ist der Christus, das heißt der Messias», während der zweite Teil als Glaubensbekenntnis des Hauptmannes erscheinen wird, der neben dem am Kreuz sterbenden Jesus sagt:

«Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!» (Markus 15,39). Ein Heide wird ihn, obwohl sterbend, als Sohn Gottes bekennen; der jüdische Petrus, in Namen aller Apostel, erkennt ihn als den Gesalbten des Herrn. Sein Glaube aber ist noch nicht reif, denn er anvertraut sich Gott noch nicht ganz, sondern versucht mit Eigennutz, Gott die eigene Richtung vorzuschreiben. Wir alle haben von der Lektion, die Jesus Petrus erteilt, viel zu lernen …

 

24. Sonntag im Jahreskreis B - 2006

 

Dieser Tag war wirklich sehr hell,
als der von Dir auserwählte Apostel,
um den festen Fels des Glaubens an Dich zu zeigen,
Dich als Christus anerkannte.


Bald aber verfinsterte er sich mit dichten Wolken,
weil Du hinzufügtest,
dass der Messias vieles erleiden müsse,
bis dahin, getötet zu werden.
Insofern wiesest Du auf die Straße,
die nach Jerusalem hinaufführte,
als den einzig gangbaren Weg für denjenigen,

der Dir folgen und damit

in das eigentliche Leben eintreten wollte.

Heute, obwohl so viel Zeit vergangen ist,
fühlen auch wir uns, wie jene Apostel, entmündigt,
und trotzdem wissen wir, dass Du Recht hast,
dass wir uns nur dann retten werden,

wenn wir nach menschlichen Maßstäben verlieren. 

 

 (GM/17/09/06)

Jesaja (50,5-9a) <<Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, / meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran. Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen. Wer kann mich für schuldig erklären? >>

Markus  (8,27-35) << Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias! Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen. Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe. Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.>>