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Die Heilung des Taubstummen hat im Markusevangelium eine bemerkenswerte Bedeutung. Sie besagt, daß sich das christliche Leben durch zwei unersetzbare Tätigkeiten ausdrückt: Die zweifache Fähigkeit, zu hören und zu sprechen. Das sind die zwei Grundbeschaffenheiten unserer Beziehungsfähigkeit mit den Anderen.  Insofern stehen wir mit Gott in Verbindung durch das Hören Seines Worts und das Bekennen unseres Glaubens.  Die große Bedeutung des Hörens und des Sprechens wird dadurch für uns hervorgehoben, die wir normalerweise über Gehör und Sprache verfügen. Aber, damit wir das am Besten machen können, läßt die Liturgie uns den effetà (s. das heutiges Evangelium) unserer Taufe wieder erleben. Laßt uns von Jesus geheilt fühlen, der nicht nur unseren Mund, wie im Fall des Taubstummen berührt, sondern eine lebendige Beziehung zu uns schafft, eine innere Gemeinschaft mit uns verwirklicht, indem er durch unseren Mund zu uns kommt.

 

 

23. Sonntag im Jahreskreis B - 2006

 

Die Prophezeiung verwirklicht sich, Jesus,
und wir sprechen nicht nur,
sondern singen und jubeln,
so dass wir nicht nur gehen,
sondern voll Freude springen …

Das ist die Freude, Dich gefunden zu haben,
weil Du selber nach uns suchtest
und uns aus der Menge nimmst,
damit sich jeder von uns persönlich
von Dir anerkannt und verstanden fühlt,
- mit seiner Geschichte und seinem Namen,
die unsere Lebenserfahrung markieren.

Öffne dann auch noch unser Herz
und unsere Lippen.

Indem wir Dir begegnen,
wird unsere Erde, sogar die trockenste,
zu einem Garten,
und unser Lächeln blüht,
wie ein Wasserstrahl,

der erfrischt, und den Durst löscht.

 

Amen!  (GM/10/09/06)

 

 

Jesaja (35,4-7 a) « Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor  und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen. An dem Ort, wo jetzt die Schakale sich lagern, gibt es dann Gras, Schilfrohr und Binsen».

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Markus  (7,31-37) « Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.»