Ohren, die offen sind, um zu lauschen und einen Mund, der immer bereit ist, die Werke Gottes zu erzählen: Das ist es, woran auch wir größten Bedarf haben. Um diese Grundhaltung zu bewahren oder um sie wiederzufinden nach den  unweigerlichen  Verfehlungen, ist es nötig, sich von Jesus aus dem bewohnten Gebiet herausführen zu lassen, das heißt, raus aus dem Alltäglichen, das uns erdrückt und das  wir zu sprengen  versuchen. Es ist nötig, dem Herrn in die Augen zu schauen und sich von ihm heilen zu lassen, von seiner Haltung, die etwas von seinem Mund, von seiner Persönlichkeit auf uns überträgt.

 

23. Sonntag des Jahreskreises 2003 (B)

 

Ich habe am eigenen Leib erfahren,

was es heißt, taubstumm zu sein:
Wenn, hin und wieder, deine Zunge festklebt
und kein Gebet 
deinem Munde entströmen möchte,
wenn das Zuhören eine Qual ist
und nichts in dir mehr spricht ...

 

Dann führe mich aus diesem

lärmenden Wohnviertel,
wo man nur kauft, verkauft und einander missachtet, berühre meine Lippen
und öffne meine Ohren,
ich werde Dich noch einmal preisen,
Dir noch einmal zuhören können…
Du wirst sehen,
gemeinsam werden wir noch einmal voranschreiten, Jesus.

 

GM/07/09/03).

 

Jesaja (35,4-7 a) << Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen>>.

Markus (7,31-37) <<Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen»>>.