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Am vorigem Mittwoch hat die Zeit der Vorbereitung auf Ostern begonnen, nämlich die “Fastenzeit” (auf italienisch "Quaresima", abgeleitet von „quaranta“, 40, also die 40 Tage vor Ostern). «Bedenke, dass du Staub bist und wieder zu Staub zerfallen wirst“, forderte die Liturgie mit dem einfachen Zeichen der Ascheauftragung zum Nachdenken. «Staub der Straße, den der Wind in seiner Güte gerade noch mitnimmt» hatte Quasimodo lyrisch gesungen. Dieses Bild fiel mir ein, als ich eine unserer staubigen Gassen ansah, die zu den immer noch beschneiten Gebirgen führt. Ebenso fiel mir der Staub der Wüste ein, wo Jesus den dunklen Weg der so genannten Versuchungen durchquert. Während es ihm gelingt, sie durchzustehen, ist es dem ersten menschlichen Paar, von dem das erste Lesestück spricht, nicht gelungen. Sein Sündenfall war nur der Anfang einer Reihe von Abstürzen, die uns ganz direkt berühren. Wie kann man sich aufrichten und vermeiden, erneut zu fallen? Mit dem Gebet und mit dem Fasten, d.h. beginnen, auf etwas Endliches zu verzichten, um sich zu üben, den Unendlichen zu umarmen.

 


1. Sonntag der Fastenzeit (a) 2005

Staub, der von der Straße aufwirbelt,
riesige Steine, von der Zeit zermahlen,

Felsblöcke so groß,

wie diese meine unendliche Sehnsucht,

die niemals gestillt;

Gott,

der Du jenseits jener Gipfel sprichst
und jenseits dieser ungeheuren Stille,
die  mich durchdringt

mit ihrer unsagbaren Lieblichkeit;
Stimme,

die Du rufst, ertöne  ein wenig lauter, denn ich ,

der oft auf diesen unwegsam einsamen Pfaden wandert, komme manchmal nur tastend voran;

gewähre, dass bei Hebung des Blickes
mich noch einmal jener letzte Gipfel umfange,
von dem ich so viele geliebte Menschen verlor,
und ich sie jetzt, nur für einen Pulsschlag von Licht wiederfinde.
 (GM/13/02/05)

 

Genesis 3,6-7 <<Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens. >>.

Matthäus 4,1-11 <<Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm>>.