Das Wort Advent weist auf das Kommen (ad-venio,
adventus) Jesu hin. Wenn wir liturgisch dieses Kommen mit der
Wiederkehr der Weihnacht verbinden, ist der eigentliche Bezug seine Rückkehr
am Ende der Zeiten. Die Lesungen erinnern an unsere Entfernung von Gott und
die Einsamkeit, in die unsere erstrebte Autonomie uns verbannt. Wie es immer
mit der Liebe geschieht, wer sie meidet oder - schlimmer - verrät, fällt in
eine Art Existenz-Trichter, der sich mit Gespenstern und Ängsten,
Selbstgesprächen und Wehmut bevölkert. Wir müssen den Mut haben, mit den
Worten der Liturgie auszurufen: « Wir alle welkten wie das Laub, und unsere
Frevel wehten uns fort wie der Wind. … Aber, HERR, du bist unser Vater; wir sind
der Ton, du bist der Töpfer; und wir alle sind deiner Hände Werk ». Wenn wir
unser Herz wieder formen lassen, werden wir ins Freie hinausgehen und in einen
Wirbel von Licht und Hoffnung gezogen. |
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1. Adventssonntag (B)
2005
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Jesaja
(63,16-17.19; 64,1-7) <<HERR, bist unser Vater und unser Erlöser;
von alters her ist das dein Name… Warum lässest du uns, HERR, irren von deinen Wegen und
unser Herz verstocken, dass es dich nicht fürchtet? Kehre wieder um deiner
Knechte willen, um der Stämme willen deines Erbes… Ach dass du die Himmel
zerrissest und führest herab, vor dir würden die Berge erbeben… gegen dich
haben wir seit langer Zeit gesündigt und wurden abtrünnig. Wir sind allesamt
wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein besudeltes Kleid.
Wir alle welkten wie das Laub, und unsere Frevel wehten uns fort wie der
Wind. … Aber, HERR, du bist unser Vater; wir sind der Ton, du bist der
Töpfer; und wir alle sind deiner Hände Werk>>. Markus (13,33-37) Zu jener Zeit sagte
Jesus zu seinen Jüngern: «Gebt acht, wachet und betet; denn ihr wisst nicht,
wann der Augenblick da ist. Es ist wie bei einem Manne, der außer Landes zog
und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, jedem seine Arbeit,
und gebot dem Türhüter, er solle wachen. So wachet nun, denn ihr wisst nicht,
wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zur Mitternacht oder um den
Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, falls er
unvermutet kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!» |