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Das Wort Advent weist auf das Kommen (ad-venio, adventus) Jesu hin. Wenn wir liturgisch dieses Kommen mit der Wiederkehr der Weihnacht verbinden, ist der eigentliche Bezug seine Rückkehr am Ende der Zeiten. Die Lesungen erinnern an unsere Entfernung von Gott und die Einsamkeit, in die unsere erstrebte Autonomie uns verbannt. Wie es immer mit der Liebe geschieht, wer sie meidet oder - schlimmer - verrät, fällt in eine Art Existenz-Trichter, der sich mit Gespenstern und Ängsten, Selbstgesprächen und Wehmut bevölkert. Wir müssen den Mut haben, mit den Worten der Liturgie auszurufen: « Wir alle welkten wie das Laub, und unsere Frevel wehten uns fort wie der Wind. … Aber, HERR, du bist unser Vater; wir sind der Ton, du bist der Töpfer; und wir alle sind deiner Hände Werk ». Wenn wir unser Herz wieder formen lassen, werden wir ins Freie hinausgehen und in einen Wirbel von Licht und Hoffnung gezogen.

 

   1. Adventssonntag (B) 2005

 

                 (Gebet aus einem

Dass ich Dich erwarte,

Herr, ohne Trägheit,
während ich mit

meinen Händen arbeite
und die Arbeit nicht nur

mit meinen Gedanken,
sondern auch mit

meinen Gefühlen begleite,
das ist eine Sache,

die mir schwerfällt.

Damit ich meine Zukunft gestalte, wie meine Hände den Stoff bemalen
oder Pappen über Pappen ausschneiden,

schneide Du mir

einen neuen Horizont in meine Zukunft

und vor allem

in meine Gegenwart.

therapeutischen Zentrum)

 

 

Jesus,

guter Bruder,
der Du auch für mich

und für denjenigen

kommen wirst,
der Dich erwartet hat,

und für den,
der an falschen Stellen wartet.

 

 

Vor allem gewähre,
dass das Licht der Hoffnung

in meiner tiefen Nacht

nicht verlischt,

damit ich die Straße wiederfinde,
die mich zu mir selber

und zur Begegnung mit Dir führt.

Amen! 

(GM/27/11/05)

 Jesaja (63,16-17.19; 64,1-7) <<HERR, bist unser Vater und unser Erlöser; von alters her ist das dein Name… Warum lässest du uns, HERR, irren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass es dich nicht fürchtet? Kehre wieder um deiner Knechte willen, um der Stämme willen deines Erbes… Ach dass du die Himmel zerrissest und führest herab, vor dir würden die Berge erbeben… gegen dich haben wir seit langer Zeit gesündigt und wurden abtrünnig. Wir sind allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein besudeltes Kleid. Wir alle welkten wie das Laub, und unsere Frevel wehten uns fort wie der Wind. … Aber, HERR, du bist unser Vater; wir sind der Ton, du bist der Töpfer; und wir alle sind deiner Hände Werk>>.

 

Markus (13,33-37) Zu jener Zeit sagte Jesus zu seinen Jüngern: «Gebt acht, wachet und betet; denn ihr wisst nicht, wann der Augenblick da ist. Es ist wie bei einem Manne, der außer Landes zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, jedem seine Arbeit, und gebot dem Türhüter, er solle wachen. So wachet nun, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, falls er unvermutet kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!»