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Die Lesungen greifen das Thema "Jesus als Lebensbrot" wieder auf, das vom Fest der Verklärung unterbrochen wurde. Jesus stellt sich als Brot des Lebens vor, nachdem er auf die in der Wüste vom Himmel gekommene Manna als Speise hingewiesen hat, die den Juden zu überleben erlaubte. Dieses Leben ist qualitativ anders als jenes, weil unsterblich. Jesus ist Brot für uns, indem er Nahrung und Mitteilung des Unendlichen ist, ein Brot, das unsere endliche Wirklichkeit berührt und rettet. Dank des Brotes, das Gott uns gibt, schöpfen wir wieder Kraft, wie Elia (s. 1. Lesung), um in einer manchmal feindseligen Welt und unter psychologisch und moralisch schwierigen Bedingungen weiterzugehen. Doch sind wir glücklicher als er, denn wir erhalten ein Brot, das uns nicht nur von Gott geschenkt wird, sondern das Gott selber ist, der sich zu Fleisch machte und für uns noch immer zu Brot macht.

 

19. Sonntag des Jahreskreises B - 2006

 

Der Strauch, bei dem vielleicht auch wir
Dich manchmal baten,
unseren Lebensfaden abzuschneiden,
blüht in unserem Land weiter.
Hier bei uns im Süden

werden seine gelben und wohlriechenden Blüten
an Fronleichnam
vor Dir her gestreut,
wenn Du der Prozession
als Eucharistie vorangehst.
Auch diese Blüten werden, Jesus,

wie der Weizen in Deinem letzten Gleichnis,
in der Erde verfaulen,
jedoch mit der Sehnsucht nach Himmel.
Sicher haben wir ein besseres Schicksal,
weil Du uns mit jenem Himmel füllen wolltest,
als Du Dich zu einem Stück Brot machtest,

gerade Du, der Du aus jenem Unendlichen kamest,

von dem Du nicht nur wolltest,
dass wir als Kinder Gottes darin wohnen,
sondern dass es in uns wohnt,
damit wir jeden Tag aufkeimen,
bis wir Dich erreichen.

Also bitten wir, Dir immer nahe zu sein,

wie jene Ginsterblüten,
welche die unerhörte Liebe anzeigen,
mit der Du uns liebtest und liebst.
(GM/13/08/06)

1. Könige (19,4-8)    <<Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise und kam hinein und setzte sich unter einen Wacholder und bat, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser denn meine Väter. Und er sah sich um, und siehe, zu seinem Haupte lag ein geröstetes Brot und eine Kanne mit Wasser. Und da er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam noch einmal und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!, denn du hast einen weiten Weg vor dir. Er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft derselben Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an Gottes Berg Horeb>>.

Johannes (6,41-51) <<Da murrten die Juden darüber, dass er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist, und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, des Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht er denn: Ich bin vom Himmel gekommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander. Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: "Sie werden alle von Gott gelehrt sein." Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir. Nicht dass jemand den Vater habe gesehen, außer dem, der vom Vater ist; der hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf dass, wer davon isset, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt>>.