An diesem Sonntag gibt es unter den zahlreichen Impulsen zur Reflexion
jenen des Friedens, der im zweiten Lesestück hervorsticht. Paulus
identifiziert Christus mit dem Frieden und den Frieden mit Christus, indem er
den Messias nicht nur als Friedensstifter vorstellt, sondern auch als denjenigen,
der den Frieden verkörpert. Übrigens ist der shalòm, Ursprung
dieses Begriffs, ein komplexes Gut: Er ist Synthese aus allen messianischen
Gütern und dem göttlichen Wohlwollen. Der Friede ist Gnade und Versöhnung,
Verzeihung und immer erneuertes Angebot seitens Gottes zu einem Bündnis
zwischen dem Himmel und der Erde, also zwischen Ihm und uns. Wenn wir uns mit
unserem ganzen Leben Gott (d.h. für uns, dem Wort Jesu) nähern, nähern wir
uns immer mehr dem Frieden, obwohl man diesen, gleich Jesus, weder besitzen
noch jemals festhalten kann. Was ist dann zu tun? Wie können wir die vielen
Ausdrucksformen von Gewalt, Unterdrückung, Gleichgültigkeit überwinden, die
unsere Beziehungen und unsere Seelen vergiften? Es ist notwendig, zu den
Quellen zurückzukehren, und zwar zur Quelle, die Christus ist. Wenn wir sein
Wort hören und uns von ihm belehren lassen, werden auch wir entdecken, dass
Gott Gewalt, Trennungen, Groll und Feindschaften nicht mag. Wenn wir uns um
Christus scharen, werden wir nicht nur den wichtigsten Bezugspunkt unseres
Lebens wiederfinden, sondern entdecken, dass man davon den Frieden nicht
trennen kann. |
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16. Sonntag im Jahreskreis (B) 2006 «Schafe ohne Schäfer» und trotzdem Dein Wort verinnerlichten, jeden Tag mehr. oder gleichgültigen Beziehungen. und versöhnst immer die Kontrahenten,
die Front gegeneinander machen, dass auch wir von Deinem Frieden zu
sprechen und vor allem zu leben beginnen.
Amen! (GM/16/07/06) |
Epheser (2,13-18) <<Jetzt aber seid
ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch
sein Blut, in die Nähe gekommen. Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die
beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende
Wand der Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und
Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu
machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott
in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. Er
kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den
Nahen. Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.>>. Markus (6,30-34) <<Die Apostel
versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan
und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo
wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit
zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren
also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie
abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten
dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen
sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen
Hirten haben. Und er lehrte sie lange.>>. |