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Der an diesem Sonntag gelesene Abschnitt aus Paulus Brief an die Epheser ist eine wunderbare, obwohl sprachlich komplexe Zusammenfassung des liebvollen Handelns Gottes an uns. Unser Segen für ihn wird geboren aus der Betrachtung seiner vielfältigen Wohltaten an uns:  Er hat uns durch Christus gerufen, vergeben, versammelt und auf die Vollendung der endgültigen Rettung ausgerichtet. Die Szene des Evangeliums zeigt uns Jesum, der die Apostel ruft und sie zu zweit sendet, um den Unglücklichen diese frohe Botschaft zu verkünden: Und zwar, dass Gott sie liebt, für sie sorgt, sie in diesem Leben fröhlich  und im endgültigen glücklich sehen will. Das gilt für sie, aber auch für uns alle. Unter welcher Bedingung? Unter der Bedingung, dass wir uns umkehren, also unsere Gedanken und Gefühle ändern, (den “Geist” ändern, wie das Wort meta-nousin andeutet), indem wir eine andere Beziehung zu den Dingen (Brot, Geld und Satteltasche) gewinnen, zu den Mitmenschen (gemeinsam voranschreiten) und zu Gott (uns nicht mit dem bloß rituellen und sakralen Charakter zufriedengeben, wie man in Amos Prophezeiung findet, siehe die 1. Lesung). 

15. Sonntag im Jahreskreis (B) 2006

Jesus, du rufst uns und sendest uns zu zweit aus, 
ohne Satteltasche und Geld,
weil der Schatz, den wir bei uns tragen,
größer ist, als jeder andere Reichtum:
Er besteht aus dem großen Wohlwollen,

mit dem Gott uns betrachtet und will, dass wir ihm gehören.
Mit dieser Gewissheit

wandeln auch wir in dieser unserer Welt,
und genießen den geheimen Sinn der Dinge,
der sich uns Tag für Tag wie ein Strahl erschließt,

der zwischen Wolken sich Bahn bricht

und uns das Herz wärmt.
Der Sinn des Mysteriums hat einen Namen
und ein Gesicht, das uns begleitet:
Das ist Christus, Anfang und Vollendung alles Bestehenden.
Dank Seiner sind wir alle nicht mehr Relikte
eines sinnlosen Schiffbruchs,
sondern bewegen uns schon zur Begegnung mit IHM,

als Teilstücke und Richtgrößen eines Spiegels,
welcher den hellblauen Himmel reflektiert.
 (GM/16/07/06)

 Epheser (1,3-14) «Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus  und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist. Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben. Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt. Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.».

Markus (6,7-13) <<Jesus rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.>>.