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Christi Himmelfahrt steht vor der Tür und mit ihr unsere Erfahrung als Gemeinde des Auferstandenen und von Auferstandenen, die zwischen seinem Entschwinden und seiner Rückkehr (der sog. Parusie = Wiederkunft beim Endgericht) leben. Jeder von uns weiß, was das als "Einsatz" von Zeit, Energien, Zukunft bedeuten mag, sei es auf persönlicher oder kollektiver Ebene. Wenn wir die Geschichte der Menschheit betrachten, noch immer gezeichnet von zu viel Blut und zu viel Unrecht, überkommt uns manchmal eine gewisse Niedergeschlagenheit, und es erscheint uns wie gestern, dass Jesus in physischer Hinsicht aus unserem gemeinsamen Leben entschwunden ist. So viel bleibt noch zu tun, um unsere Welt menschlicher zu gestalten. Dennoch ermutigt uns seine Versicherung, alle Tage bei uns zu sein, bis zum Ende dieser Zwischenzeit. Indem wir wieder den Weg aufnehmen, kann es uns geschehen, dass wir jenen Schatten wahrnehmen (in materiellen Umrissen für uns kaum noch erahnbar), der die Schnittstelle scheint zwischen jener Welt und dieser, zwischen der Dimension des Auferstandenen und jener einer Materie, die kämpft, damit auch sie die Befreiung erlange.

Christi Himmelfahrt  (a)  2005

Eine Wolke hatte Dich in die Welt getragen,

und eine Wolke entführt Dich von ihr.

Nur für einen Augenblick verweilt Dein Schatten

vor den verwirrten Augen dessen,

der Dir gefolgt ist,

aber dann schwindet auch dieser sehr schnell ...

 

Jetzt bitten wir Dich, Jesus,

sei für uns jene Wolke, die sie

für Dein in der Wüste umherirrendes Volk war:

Sie möge Licht in der Nacht spenden,

in der wir doch wandern müssen,

und Kühle unter der sengenden Sonne.


Du weißt, Jesus, wir bezeichnen Deine Himmelfahrt als Fest, und das ist sie sicherlich,
aber sie bedeutet auch Abschied,
mit dem wir uns überhaupt nicht abfinden können.
Komm zurück, und lass Dich immer unter uns hören, komme mit Deinem Heiligen Geist! Amen!
GM/08/05/05)

Apostelgeschichte (1,3-11) <<Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.>>.

Matthäus (28,16-20) <<Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt>>.