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 Der 2. Ostersonntag scheint vom Staunen und von der Beruhigung gekennzeichnet. Vor allem vom ungläubigen Staunen der Jünger, das insbesondere Thomas verkörpert. Die Beruhigung durch Jesus: Gerade er lebt, jener, den sie gekreuzigt hatten. Er ist es, dem sie die Seite geöffnet. Offensichtlich ist es Ihnen nicht gelungen, die ewige Quelle der Liebe zu vernichten. Dieselbe Quelle scheint jetzt jene der Liebe Gottes zu sein, derselben Liebe, welche Gott ist. Der Ausruf «Mein Herr und mein Gott!» bedeutet in diesem Zusammenhang, das zu bekräftigen: Es gibt keinen anderen Gott als denjenigen, der die ewige und unendliche Liebe ist, die Liebe, die sich in Jesus Christus offenbarte.

2. Ostersonntag (B) 2006

Ist also jene Wunde auf Deiner Brust, Jesus,

so wichtig, dass sie so oft erwähnt wird?
Dadurch betrachten wir - so wird uns gesagt -
die Quelle der beiden Sakramente,
also der Taufe und der Eucharistie,

symbolisiert vom Wasser und vom Blut.
Uns erinnert dieses Wundmal an noch etwas:
An Deine verletzte Liebe
und den Spalt im Himmel,

den Du für uns geöffnet hast.
Es ist so schwer zu glauben,
dass wir uns durch Dein Herz
einen Weg zum Glauben öffnen können,
so dass uns Thomas, wir gestehen es,
als der einzige Mensch erscheint,
der  noch nachdenkt

und die richtigen Fragen stellt.
Du entziehst Dich diesen nicht,
sondern forderst auf, die Hand zu jener warmen und aus Liebe verwundeten Brust zu strecken,
forderst auf zum größsten Sprung,
zu dem man gerufen werden kann :
Um dort den engen Durchlass zu erkennen,
um Gott zu erreichen, jenen Gott, der Du bist.
(GM/23/04/03)

Johannes (20,19-31): <<Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen >>.