www.puntopace.net  - Für diesen Sonntag, der in diesem Jahr mit dem Fest der Himmelfahrt Mariens zusammenfällt, konnte ich keine besseren Worte finden, als jene, die ich jetzt zitiere: :<< Wenn ihr mir wirklich glauben wollt, dann sucht keinen anderen Grund für den Tod Mariens. Ihre Liebe war so brennend, stark und glühend, dass ein Seufzer gereicht hätte, alle Bindungen an ihren sterblichen Leib zu lösen; ein Bedauern hätte gereicht, die ganze Harmonie aufzulösen. Es hätte genügt, wenn sie einen Wunsch an den Himmel gerichtet hätte, damit ihr ganzes Leben von ihm umfangen würde. Ich habe Euch gesagt, ihr Christen, dass ihr Tod gleichsam wunderbar gewesen, aber ich bin dazu gezwungen, meine Meinung zu ändern: Der Tod ist nicht das Wunder, sondern das Ende des Wunders. Das dauernde Wunder war, dass Maria getrennt von dem leben konnte, den sie liebte. Dennoch hat sie gelebt, denn der Plan Gottes war, dass sie sich an den gekreuzigten Jesus Christus anpasste, und zwar durch das kaum erträgliche Martyrium eines langen Lebens, das für sie so schwer, doch so notwendig für die Kirche war. Doch die Liebe Gottes regierte in ihrem Herzen ohne jegliches Hindernis, und die ständige Ausübung ließ sie Tag für Tag wachsen, bis sie eine solche Fülle und Vollkommenheit erreichte, dass die Erde sie nicht mehr halten konnte. Also war Grund für den Tod Mariens allein die Lebendigkeit ihrer Liebe>> (Bossuet, Messalino Festivo dell’assemblea, EDB, Bologna 1984). 

 Mariä Himmelfahrt 2004
 

Du gehst fort, Maria, Du, die Du die Mutter bist,
und obwohl Du zum Himmel aufsteigst,

kannst Du nicht widerstehen,

mit einem letzten menschlichen Blick
herunter zur Erde zu schauen:
Den Sohn, zu dem Du endlich gelangen wirst,
wirst Du in Ewigkeit betrachten können,
aber hier lässt Du uns alle zurück,
Kinder, die Du in jenem Sohn geliebt und noch liebst..
Ja, unendlich lang war Deine Wartezeit,
nun aber, Du weißt es,
ist die unsere noch länger und einsamer geworden.
Und wenn uns auch noch eine wundervolle Ikone von Dir,

nämlich unsere irdische Mutter,
verlassen hat, wird die Stille noch größer,
die uns bezaubert und zugleich beunruhigt,
genau wie jenes unendliche Blau,
welches Euch beide uns entzogen hat…
Nur zu dieser Stille zu sprechen ist so,

als ob man noch mit Euch sprechen könne,
und aus der Tiefe scheint ein kurzes, allzu kurzes 

und unbeschreibliches Lächeln aufzutauchen,
dasselbe, welches auf Christi Antlitz

und auf dem Deinem den Tod besiegt hat.  (GM/15/08/04)

1. Korinther 15,20-26 Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen. Denn da durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: der Erstling Christus; darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird; darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt. Er muß aber herrschen, bis daß er "alle seine Feinde unter seine Füße lege". Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. >.

Lukas (1,39-56) 39 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. 40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. 41 Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.43 Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. 46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, 47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. 49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. 50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. 51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; 52 er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. 53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und läßt die Reichen leer ausgehen. 54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, 55 das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. 56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.