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Leib und Blut des Herrn (C) 2007

Unser immer erneuter und nie auf der Erde vollständig verwirklichter Traum besteht darin, die Vereinigung mit Gott zu erreichen. Und doch, die geschichtliche Offenbarung Gottes äußert uns eine Tatsache, die eben ungewöhnlich und unglaublich klingt: Gott selbst will sich mit uns vereinbaren, mit uns, idem wir eine Versammlung, d. h. sein Volk bilden, und mit jedem einzelnen von uns.  Die Eucharistie verwirklicht diesen Traum. Da wir von uns aus ganz unfähig davon gewesen wären, hat Gott selbst durch die Person Jesu das aus eigenem Antrieb verwirklicht. Sein Menschwerden war schon das erstaunlichste Ereignis, das sich im Himmel und auf der Erde ergeben könnte. Aber das reicht  Jesu nicht, denn er sich zur Nahrung werden will, so dass er in uns eintreten kann: er wird für uns zur Speise und zum Getränk. Normalerweise denken wir an die Eucharistie wie an eine Stütze und eine Hilfe, wie an ein Reisebrot und an eine ständige Kräftigung. Es ist auch so, aber es gibt auch einen zweiten Aspekt, den wir keineswegs vergessen müssen und der eigentlich der Grund aller anderen ist: durch Jesus verbinden wir uns direkt und wahrhaft mit Gott, wir verwirklichen jenen alten und unüberwindlichen Traum. Wir gehen und handeln weiter auf der Erde, und doch besitzen schon den Himmel in diesem unseren menschlichen Horizont. Noch mehr: wir tragen ihn in unserem Herzen und in unserem Geist, in unserem Körper und in unserer Seele.

 

 

Gebet
Dein Hand, Jesus,
beschränkte sich nicht, die Erde zu berühren,
wie wir in der Ikone sehen,
die die Dreieinigkeit der Liebe verkündet;
von diesem Tisch, die unsere Erde andeutet,
wolltest Du Brot aufheben
und brechen, um es uns allen zu spenden,
und so lehrst Du uns es immer zu teilen.
Zum Schluss gabst Du ein unsterbliches Brot,
eben uns, die wir so zerbrechlich
und zur Erde immer zurückzukehren haben,
um uns am meisten oben zu ziehen
und so die Heimat dorthin
in den Himmel zu erreichen,
d. h. ein Himmel, der in jeder Hostie glänzt,
die sich erhebt, und das eben das Unendliche ist,
das im Glanz jedes Kelchs brilliert.
Danke, Herr, darum,
uns unsterblich gemacht zu haben,
genau während du den Tod zu erleiden hattest!
Amen! 
(GM/10/ 06/07)

 Lk  (9, 11-17) 11 Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten. 12 Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. 13 Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. 14 Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. 15 Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlaßten, daß sich alle setzten. 16 Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. 17 Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll

1Cor 11,23-26 Ich habe es von dem HERRN empfangen, das ich euch gegeben habe. Denn der HERR Jesus in der Nacht, da er verraten ward, nahm das Brot, dankte und brach's und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis daß er kommt.