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32. Sonntag des Jahreskreises (c)

Mit diesem Sonntag fängt das End des letzten Teils vom liturgischen Jahr an. Für diejenigen, die sich mit liturgischen Themen nicht auskennen, kann nützlich sein zu wissen, dass die Sonntage des Jahreskreises 33 sind, und dass der letzte Sonntag zum "Christus König" gewidmet ist. Die restlichen Sonntage gehören zu besonderen liturgischen Zeiten: Weihnachtssonntage (mit der Vorbereitungszeit, d.h. Advent) und Ostersonntage (mir der Vorbereitungszeit, nämlich die Fastenzeit). Die gewöhnlichen Sonntage haben immer einen Kreis von dreijährigen Lektüren (Jahre A, B und C). Der letzte Teil jedes Jahres wird der Vollendung der Zeit gewidmet (und dadurch auch der Vollendung des Lebens, auf individueller und kollektiver Ebene). Dieses Argument wird in der Theologie "eschatologisch" genannt (vom griechischen Wort "ta escata", d.h. die letzten Dinge). Der 32. Sonntag enthält schon ein eschatologisches Thema. Die einfachste Form für ein so schwieriges Argument ist der Dialog zwischen Jesus und seinen Gesprächspartnern im heutigen zitierten Evangelium. Wenn wir es aufmerksam lesen, werden wir bemerken, dass Jesus klare Ideen für das Leben im sogenannten "Jenseits" hat. Heute würden wir sagen, dass, wenn wir zur "Endstation" angekommen werden, werden für uns nicht mehr die Gesetze der Zeit, des Raums und überhaupt der Materie gelten, jene Gesetze die wir hier auf der Erde erfahren. Stattdessen werden wir ein anderes nicht leicht vorstellbares Leben haben. Es wird trotzdem ein echtes, wahres Leben sein. Wir werden "Kinder der Auferstehung" sein, und das verbindet unser Leben mit der Auferstehung Jesu. Er hat den Tod besiegt und darum entnimmt uns vom Abgrund des Todes, jener Abgrund, an den wir denken und der uns immer noch erschreckt. Und doch, der Glaube ist für uns ein Riß von Licht, klein und trotzdem genügend, damit wir uns gestützt und gerettet von Christus fühlen.

GEBET
"Kinder der Auferstehung ",
so sind die Kinder des Reiches,
neue Wirklichkeit,
die alles erneuert, sogar den Tod,
von dem Deine Hand uns aufrichtet...
Herr Jesus, diesen Tod
sehen wir jeden Tag:
er wirkt in unserem Himmel
und erreicht die Tiefsten Schichte der Erde,
wirkt mit langsamen Agonien
unter den Kindern der Armen
in den der Welt vergessenen Ecken;
wir bitten Dich, dass Dein Reich komme,
um den Tod zu besiegen,
dass das Leben darein komme,
wo Du zu Tausenden jeden Tag
Deine Kinder aufhebst,
um sie in die Welt eintreten zu lassen,
wo Du, der Lebende, die auferstandenen führst.
(GM/07/11/04)

Lukasevangelium (20,27-40)  << Da traten zu ihm etliche der Sadduzäer, welche da halten, es sei kein Auferstehen, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns geschrieben: So jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und stirbt kinderlos, so soll sein Bruder das Weib nehmen und seinem Bruder einen Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb kinderlos. Und der andere nahm das Weib und starb auch kinderlos. Und der dritte nahm sie. Desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wes Weib wird sie sein unter denen? Denn alle sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung. Dass aber die Toten auferstehen, hat auch Mose gedeutet bei dem Busch, da er den HERRN heißt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott; denn sie leben ihm alle. Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht gesagt. Und sie wagten ihn fürder nichts mehr zu fragen>>.