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Unter den ausdrucksvollen Bildern, die die vielen Botschaften dieser Sonntagsliturgie andeuten, ist auf jenes der Feuersäule hinzuweisen, die das im Dunkel wandernde Volk Gottes begleitet (s. die erste Lesung).  Weiterhin lädt Jesus im Evangelium uns alle ein, mit entzündeten Lampen während der Nacht zu wachen. Unser Weg ist kein Weg von Privilegierten -  geschützt vor jeder Bedrohung. Es handelt sich, ganz im Gegenteil, um einen Weg, auf welchem wir  „an den Gütern und den Gefahren aller teilnehmen“, die gerufen werden, immer von Neuem voranzugehen -  trotz der unvermeidbaren Schwierigkeiten, die wir erfahren, sei es seitens der um uns liegenden Welt (die uns manchmal feindselig und misstrauisch vorkommt), sei es seitens unserer christlichen Gemeinde (die manchmal wegen ihrer  Sorgen um ihre Gegenwart und Zukunft etwa an Mut und an Vertrauen verliert). Aber Jesus beruhigt uns noch einmal: « Fürchte dich nicht, kleine Herde, denn es gefiel eurem Vater, euch das Reich zu schenken!».  Ist dieses Reich ohne Bedingungen und ohne Folgen zu bekommen? Im Gegenteil: wir werden gerufen, uns von jedem anderen Schatz zu befreien, um sich ihm als wahrhaften und endgültigen Schatz ganz und entschieden zu verschreiben.

 

Das Bild zeigt einen Sonnenuntergang kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Man sieht das Profil einer Tanne im späten Abendrot und die Lichter der Häuser von Marina di Tortora. im Vordergrund brennt ein stärkeres Licht.

 

GEBET
«
Eine Feuersäule als Wegzeichen 
auf einer unbekannten Reise»:
es wirkt häufig so Dein Wort,   
in unserem Lebenswege.
Manchmal gehen wir sicher und  heiter,
ein andermal aber unsicher und mit so vielen Fragen,
die unsere Seelen fast durchbohren.
Trotz alledem lädst  Du uns ein,
uns nicht zu fürchten,
und jedes Mal Kraft aus jenem Schatz zu schöpfen,
der unser Herz umschlungen hält,
wie der Efeu einen alten Baum.
Wir wollen Dich als unseren einzigen Schatz,
 weil wir das auch für Dich sind,
und weil Du uns heute ein Fest versprichst,
das weder Ende noch Schatten von Traurigkeit kennt.
Das wird geschehen, wenn Du uns
der Reihe nach den neuen Wein der Freude
einschenken wirst,
angedeutet von diesem Wein und dieser Speise,
die Du uns schon hier auf Erden ständig anbietest.
Mach, Jesus,  dass in der aktuellen Nacht Deine Fackel
immer noch weiter brenne! Amen!
(GM/12/08/07)

Das Buch der Weisheit (18,3-9) Statt jener Finsternis gabst du den Deinen eine flammende Feuersäule als Führerin auf unbekanntem Weg, als freundliche Sonne auf ihrer ruhmvollen Wanderung.  Jene hingegen hatten es verdient, des Lichtes beraubt und in Finsternis gefangen zu sein, weil sie einst deine Söhne eingeschlossen und gefangen hielten, durch die das unvergängliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte.  Sie hatten beschlossen, die Kinder der Heiligen zu töten, und nur ein einziges Kind wurde ausgesetzt und gerettet. Zur Strafe hast du ihnen viele ihrer eigenen Kinder weggenommen und sie alle auf einmal in gewaltiger Wasserflut vernichtet.  Jene Nacht wurde unseren Vätern vorher angekündigt; denn sie sollten zuversichtlich sein und sicher wissen, welchen eidlichen Zusagen sie vertrauen konnten.  So erwartete dein Volk die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.  Während du die Gegner straftest, hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht.  Denn im Verborgenen feierten die frommen Söhne der Guten ihr Opferfest; sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, dass die Heiligen in gleicher Weise Güter wie Gefahren teilen sollten, und sangen schon im Voraus die Loblieder der Väter.

Lk (12,32-48) 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. 33 Verkauft eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frißt. 34 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. 35 Legt euren Gürtel nicht ab, und laßt eure Lampen brennen! 36 Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. 37 Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. 38 Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. 39 Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüßte, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, daß man in sein Haus einbricht. 40 Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. 41 Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? 42 Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? 43 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! 44 Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. 45 Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er ißt und trinkt und sich berauscht, 46 dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. 47 Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. 48 Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen