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16. Sonntag des Jahreskreises c   2007

In der ersten Lesung hören wir: «Herr, geh nicht vorbei». Das ist der durchdringende von der Tiefe kommende Anruf Abrahams an Gott, der vor seinem Zelte bei den Eichbäumen von Mamre vorbei kommt. Er erwähnt den Anruf eines jeden von uns, wenn wir die Anwesenheit desjenigen wahrnehmen, nach dem unser Herz immer suchte und noch immer sucht. Manchmal  erahnen wir, bei Ihm zu sein, dann verwirklicht sich die plötzliche Entdeckung des «seit Jahrhunderten und von Generationen versteckten Geheimnisses», von dem Paulus spricht. Das Vorbeikommen Gottes ist ein Ereignis, das im Evangelium dieses Sonntags durch den Besuch Jesu bei den zwei Schwestern von Lazarus, Marta und Maria, stattfindet.  Ihnen gibt Jesus auf, eine Nachricht weiter zu geben, die für alle gilt und somit auch für uns. Unter den vielen Möglichkeiten, die wir haben, auf sein Erscheinen zu reagieren, ist  die folgende die beste: ganz aufmerksam  und mit bereitem Herzen auf Ihn zu hören, sei es auch nötig, jede andere Sorge hinten anzustellen.

 

Das Bild zeigt Tortora (Provinz Cosenza, Italien) mit einigen Eichbäumen im Vordergrund unter dem so genannten “Piettu li cruci” (Steilabhang der Kreuze)

GEBET

Herr, der Du in unserem alltäglichen Leben
vorbei kommst, wie am Tag des Vorbeikommens
Deiner Boten bei einem Eichbaum,
bleib bei den unwegsamen Pfaden
unserer häufig verlorenen Herzen.
Wir wollen vor Dir sitzen
und zuhören wie es Maria tat.
Wir wollen keine Deiner Worte verpassen,
weil wir wissen, dass Du nur deswegen kamst:
um Dein Herz denen zu öffnen,
die auf Dich mit aufmerksamem Herzen hören.
Wir bitten dich: Sprich nochmals zu uns,
sprich uns immer wieder an!
Du allein hast Worte des ewigen Lebens,
jenes, das nie vergeht,
und das wir weiter verfolgen  wollen
- unser ganzes Leben hindurch,
schon hier auf der Erde. Amen!
(GM 22/07/07)

 

Gen  (18,1-10a) 1 Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. 2 Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder 3 und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! 4 Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. 5 Ich will einen Bissen Brot holen, und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast. 6 Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an, und backe Brotfladen! 7 Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. 8 Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. 9 Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. 10 Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.


      Lk  (10, 38-42) 38 Sie zogen zusammen weiter, und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. 39 Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. 40 Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überläßt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! 41 Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. 42 Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.