13. Sonntag des Jahreskreises c - 2007

In diesem Sonntag werden die Eigenschaften derer hervorgehoben, die Jesus nachfolgen wollen. Das sind: absolute Entscheidungsfähigkeit, totale Hingabe, zweifellose Trennungsbereitschaft. Das Evangelium sammelt einige Sprüche Jesu, der denjenigen antwortet, die mit leicht Begeisterung ihm nachfolgen möchten, ohne eine genügende Abwägung dessen, was die Nachfolge mit ein bezieht. Das Evangelium geht von der Ablehnung des Herrn seitens der Samariter aus, um seine unverrückbare Entscheidung zu unterstreichen - in der Richtung nach Jerusalem (wohin er  sein Gesicht wendet), d. h. nach dem endgültigen Ziel  seiner Reise und seines Lebens. Wir, seine Jünger, werden angerufen, dasselbe zu machen: nämlich jede Idee von Rache nach derjenigen zu überwinden, die uns nicht empfangen sollten, und geradeaus nach dem Ziel anzuschauen, das Gott uns zeigte, ohne uns rückwärts zu wenden. Das sich zurückzuwenden lasst uns nur riskieren, in eine Stillstand zu starren, ähnlich der Figur von der Ehefrau von Lot, die deswegen zu einer Statue Salz geworden war (Gen 19,17-26). Anderseits erfahren wir nur im Weitergehen eben das, was Paulus in der zweiten Lektüre über die christliche Freiheit sagt: «Christus hat uns befrei, damit wir frei bleiben, darum lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen» (Gal 5,1).


 

GEBET

Niemand kann Dir nachfolgen, Jesus,
wenn er nicht gerufen wird
und nicht das voraus gesehen,
was für Folgen seine Entscheidung hat.
Du warnst  uns,  damit wir
keine leichte Täuschungen haben.
Du gehst uns voran und hältst deinen Blick
nach jenem Ziel entschieden, das für dich bedeutet,
von dieser Welt abgeholt zu werden
um jenes anderes zu erreichen
nach dem Du seit jeher hingehst.
Nur, derjenige der es schon von nun an
betrachten kann, kann in seiner Richtung gehen
und dadurch kann den inneren Tod vermeiden,
wie auch das einfache Überleben,
ohne Geschmack und Lebensliebe,
in dem es ihm nur übrig bleibt,
seine Verstorbenen und langsam
sich selbst zu begraben.
Mach uns frei, Jesus,
damit wir keine Sklaverei erfahren. Amen!
(GM/01/07/07)

Lk  (9, 51-62) <<Es begab sich aber, da die Zeit erfüllet war, dass er sollte von hinnen genommen werden, wendete er sein Angesicht, stracks gen Jerusalem zu wandeln. Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen hin und kamen in einen Markt der Samariter, dass sie ihm Herberge bestellten. Und sie nahmen ihn nicht an, darum dass er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem. Da aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: HERR, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat. Jesus aber wandte sich um und bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten. Und sie gingen in einen anderen Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: HERR, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein anderer sprach: HERR, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes>>.