Gemäß der Prophezeiung des Micha wird der von uns Erwartete
nicht nur Urheber des Friedens, sondern der shalòm selber sein, also
der Friede als Vollständigkeit von Leben und Freude. Das ist dieselbe Freude,
die wir in den Worten von Maria und Elisabeth bei ihrer Begegnung spüren. Das
ist dieselbe Freude, die in den Worten Christi erklingt bei seiner freien und
freiwilligen Entscheidung, in völligem Einverständnis mit dem Vater in unsere
Welt zu kommen, und in der Hingabe seiner selbst für uns Menschen. Das
erklärt der Hebräerbrief, der von der Überwindung einer von Verordnungen und
Opfern gebildeten Religion spricht, um das menschliche Einverständnis
mit dem liebvollen Plan des Vaters als die beste Form vorzuschlagen, Gott zu
preisen. Das Lob Gottes seitens Elisabeth und Maria blüht in diesem
Zusammenhang auf und fordert uns auf, Gott zu preisen, indem wir mit
Überzeugung und in Freiheit das anbieten, was wir tun und all das, was wir
sind. |
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4. Adventssonntag (c) 2006 Du
magst keine Brand- und Sühneopfer, in
meiner Zerbrechlichkeit, die Du stützt, eine
Stimme sein, die dieser Welt verkündet, Bestärke,
Herr, meine Vorsätze |
Micha (5,1-4)
<<So spricht der Herr: Aber du,
Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer
hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner
Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. Darum gibt der Herr sie preis, bis die
Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren
zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des
Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben;
denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der
Friede sein. >> Hebräer (10,5-10)
<<Darum spricht Christus bei seinem
Eintritt in die Welt: Schlacht und Speiseopfer hast du nicht gefordert,
doch einen Leib hast du mir geschaffen; an Brand- und
Sühneopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Ja, ich komme - so
steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu
tun. Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sühneopfer
forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach
dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Ja, ich komme, um
deinen Willen zu tun. So hebt Christus das Erste auf, um das Zweite in
Kraft zu setzen. Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des
Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt >>. Lukas (1,39-48)
<<Nach einigen Tagen machte sich Maria auf
den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus
des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte,
hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und
rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und
gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines
Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das
Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich
erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele
preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott,
meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen
mich selig alle Geschlechter >>. |