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Gemäß der Prophezeiung des Micha wird der von uns Erwartete nicht nur Urheber des Friedens, sondern der shalòm selber sein, also der Friede als Vollständigkeit von Leben und Freude. Das ist dieselbe Freude, die wir in den Worten von Maria und Elisabeth bei ihrer Begegnung spüren. Das ist dieselbe Freude, die in den Worten Christi erklingt bei seiner freien und freiwilligen Entscheidung, in völligem Einverständnis mit dem Vater in unsere Welt zu kommen, und in der Hingabe seiner selbst für uns Menschen. Das erklärt der Hebräerbrief, der von der Überwindung einer von Verordnungen und Opfern gebildeten Religion spricht, um das menschliche  Einverständnis mit dem liebvollen Plan des Vaters als die beste Form vorzuschlagen, Gott zu preisen. Das Lob Gottes seitens Elisabeth und Maria blüht in diesem Zusammenhang auf und fordert uns auf, Gott zu preisen, indem wir mit Überzeugung und in Freiheit das anbieten, was wir tun und all das, was wir sind. 


 4. Adventssonntag (c) 2006

Du magst keine Brand- und Sühneopfer,
weil Du weder unser Leiden
noch jenes Deiner anderen Geschöpfe wünschest.
Du rufst uns nur
zu einer liebvollen Zusammenarbeit mit Dir,
obwohl wir manchmal leiden müssen,
gestärkt aber von der Kraft der Liebe.
Durch diesen Weg, der uns reifen lässt,
können auch wir Dir und unseren Brüdern sagen:
«Siehe, ich komme, warum auf andere warten?
Ausgerechnet ich,

in meiner Zerbrechlichkeit, die Du stützt,
in meiner Armut, die Du bereicherst,
mit  meinen offenen Wunden, die Du heilst».
Siehe, ich antworte Dir, und möchte nur

eine Stimme sein, die dieser Welt verkündet,
dass es nun jemanden gibt, der bereit ist,
sich ohne Vorbehalt selber hinzugeben.

Bestärke, Herr, meine Vorsätze
und befähige mich, Dir zu folgen.  Amen!
(GM/24/12/06)

 

Micha (5,1-4) <<So spricht der Herr: Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein. >>

Hebräer (10,5-10) <<Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen; an Brand- und Sühneopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Ja, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu tun. Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sühneopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun. So hebt Christus das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt  >>.

Lukas  (1,39-48) <<Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter >>.