www.puntopace.net                                                                       29. Sonntag des Jahreskreises C – 2007

«Du aber, bleibe fest in dem, was du gelernt hast  und wovon du überzeugt bist». Diese Aufforderung seitens Paulus an Timotheus kann als Schlüssel gelten, um einen "roten" Faden in den Lektüren dieses Sonntags zu finden, und zwar über die einfache Bestätigung hinaus, dass zu beten man nie müde werden darf, vielmehr sollen wir so beten, wie die Witwe im Evangelium und Moses, während der Krieg zwischen seinem Volk und einer diesem feindlichen Bevölkerung tobte,  gezeigt haben. Die Kraft des Gebets des Patriarchen entsprang seinen Armen, die „fest blieben”, so wie die Überzeugung der Witwe fest blieb, dass es auch auf der Erde Gerechtigkeit gibt und geben müsse. Der Terminus, der die Stabilität (emunâ) der Arme des Moses bezeichnet, ist derselbe, der die Beständigkeit des Glaubens ausdrückt. Er beschwört die Widerstandskraft in jeglichen Schicksalsschlägen, auch wenn der Kampf härter wird und wir wegen unserer Schwäche und Zerbrechlichkeit Gefahr laufen, unterzugehen. Das Ergebnis eines solchen Gebets, das aus einem tiefen Glauben geboren wird und auf den vertraut, der stärker als alles andere ist, wird nicht die Vernichtung menschlicher Feinde sein, (wie am Ende der ersten Lesung, die in ihrem kriegerischen Zusammenhang zu verstehen ist), sondern die Bewältigung der schlimmsten Schwierigkeiten, seien es innerliche oder äußere.

Blick auf Trecchina und  Umgebung  an einem regnerischen Tag von der in den Bergen stehenden Kirche der

“Madonna del Buon Soccorso (Madonna der Guten Hilfe)”.

 

 GEBET 

 

Herr,  lehre uns,
dem Sturm zu trotzen,
auch wenn um Dein Heiligtum herum

der Himmel sich verschließen müsste,
und die Welt unter den Wolken

fern und wie verloren erscheinen sollte…

Genau in solchen Augenblicken
bitten wir Dich,

unser Gebet überzeugender zu machen

und widerstandsfähiger unseren Glauben,

der sich auf jenen festen Felsen gründet,

der Du bist.

Gerade dann, lass uns die Straße wahrnehmen,
die zwischen Kurven und Abgründen hindurch uns wieder nach Hause  führt,

trotz der widerstreitenden Kräfte,
die bedrohlich und feindlich auftauchen.
Amen!

                                                                                                                     (GM/21/10/07) 

Exodus (17,8-13) 8 Als Amalek kam und in Refidim den Kampf mit Israel suchte, 9 sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Hügels stellen und den Gottesstab mitnehmen. 10 Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. 11 Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker. 12 Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging. 13 So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer.

2. Timotheus (3,14-4,2) Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; 15 denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst… 2 Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.

Lukas (18,1-8) 1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: 2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. 3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! 4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; 5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. 6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. 7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?