Ostersonntag 2009                                                                                     www.puntopace.net

Es ist Ostersonntag, Hochfest der Auferstehung des Herrn; der schönste gegenseitige Wunsch kann die Einladung von Paulus sein, „nach dem zu streben, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt“. Der im griechischen Text verwendete Ausdruck (fronéō) bezeichnet das Hinwenden des eigenen Verstandes zu etwas und auch das Angleichen des eigenen an den Gedanken jemandes, und damit die Übernahme dessen eigenen Geistes. Wenn der Name „Christen“, wie wir uns nennen, einen Sinn hat, dann genau in dieser Richtung. Es ist die Richtung, die den eigenen Gedanken zu geben ist, vor allem aber unserem Leben. Die vorherigen Tage haben uns gezeigt, mit welchen Gedanken Jesus sich seiner entscheidenden Stunde gestellt hat: die eigene Existenz dem Vater zuwenden, trotz seiner scheinbaren Verlassenheit; durch die Umarmung des Kreuzes die Liebe umarmen; das eigene Herz nicht in den Hass verwickeln lassen, der ihn umgab, sondern zeigen, dass man manchmal aus Liebe sterben kann und sterben muss. Die Auferstehung ist der umwälzende Sieg dessen, was in menschlicher Sichtweise als verloren schien und immer noch erscheinen kann. Sich selbst dem auferstandenen Christus zuwenden bedeutet, wieder aufleben zu können, indem wir uns über unsere Grenzen hinweg erheben; denn diese wurden bereits von Christus bezwungen, und mit ihm haben wir uns vorwärts und noch mehr in die Höhe bewegt. FROHE OSTERN!

 

Fotomontage eines blühenden Pfirsichbaumes mit ersten Blättern und eines indonesischen Kindes mit einem Blumenkranz auf dem Kopf, während es nach oben schaut.

GEBET

 

So wie dieses Kind  auf einer Insel
eines entfernten Ozeans
schaue auch ich in die Höhe,
erstaunt über das Leben um mich herum,
während ich mich mit meinen Geschwistern
wieder auf den Weg mache, der Zukunft entgegen.  
Einfach und sorglos richte
ich den Blick zum Himmel,
umkränzt mit Festtagsblumen,
und bekunde Dir all meine Dankbarkeit,
Jesus, dafür, dass die Spuren der Zeit
nicht meine Fähigkeit verkratzt haben,
mich von der Erzählung deines Leidensweges
berühren zu lassen und in unsagbare Freude auszubrechen in der Osternacht. 
Heute fühle ich mich als Teil Deines Schicksals;
das selige und ruhmreiche Schicksal dessen,
der bereits den Tod besiegt hat, nicht nur für sich sondern für uns alle! Danke, o Herr! Amen!

(GM/12/04/09)

 

Brief an die Kolosser (3, 1-4) Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

Evangelium nach Johannes (20, 1-9) Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.