4. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B - 2009                                                                             www.puntopace.net

«Der Fels unseres Heiles» ist das Wort, das uns erleuchtet und uns vom Bösen und von unseren Lethargien befreit. So könnte man das Thema dieses 4. Sonntags im Jahreskreis beschreiben, in dem uns das Markusevangelium mit seiner direkten, lebendigen und schnörkelfreien Erzählung begleitet. Die Verkündigungstätigkeit Jesu hat gerade begonnen. Sein Wort ist faszinierend und erobert seine Zuhörer. Seine Maßgeblichkeit stammt aus der Überzeugung und aus der Übereinstimmung des Lehrers mit seiner Lehre. Sie stammt aus der Liebe, mit der er alles und vor allem diejenigen ansieht, die seinen Blick treffen.  Wort und Blick gehen von ihm so echt und tief durchdringend aus, dass sie die wahre Natur seiner Zuhörer zum Vorschein kommen lassen. Das geschieht sogar in den Synagogen, den Orten der Gottesdienste, und selbst während des Gebets! Gerade hier kann sich das Böse verstecken, und so geschah es tatsächlich, als es sich als unreiner Geist in einem der dort anwesenden Gläubigen verdicht hatte. Aber vor Ihm, der wahrhaftig spricht und der schließlich zeigen wird, dass er die Wahrheit selbst ist, kann die Wahrheit der Herzen nicht versteckt bleiben. Es erschallt ein Protestschrei von dem, der sich bedroht fühlt, weil er so sehr das Böse verinnerlichte, dass er sich damit identifizierte. Darum spricht er in der Pluralform: «Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth?  Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?».  Aber Jesus hört dahinter einen Hilferuf und vertreibt den unreinen Geist. Sein Wort zeigt seine ganze Wirkkraft und ruft das Erstaunen der Menschenmenge hervor, die sich fragt, wer er sei…   

 

Das Bild zeigt eine Gebirgskette in der israelischen Negev-Wüste

GEBET

Aber wer bist Du, Du der zu diesem Ort kamst
und den Gottesdienst so leitest, als ob Du zuhause wärst?
Wer bist Du eigentlich, Jesus?
Wir meinen es zu wissen, wir hier Anwesenden,
und schreiben Zweifel und Bosheit immer den Anderen zu , ohne zu bemerken, dass wir wie diejenen sind,
die bei Massa und Meriba von Gott und dem mit ihm
durch Wüste Ziehen müde waren
und sich ohne Glauben,
nur aus Trägheit und Gewohnheit fortschleppten…
Du, der Du uns heute wieder sagst:
„Hört auf die Stimme des Herrn!“,
Du bist dieselbe Stimme und dieses Wort,
das die Welt aus dem Chaos herauszog,
genauso wie Du die Menschen aus dem dunklen Bösen befreitest, das die Seele innerhalb und außerhalb
der Synagogen und Kirchen gefangen nimmt.
So bitten wir Dich: gib, dass wir Dich heute mit Mut inständig bitten und uns voll Freude wieder in das Abenteuer des Glaubens stürzen,
und selbst die Gipfel nicht fürchten,
zu denen hinauf Dein Wort uns führt. Amen!
  
(GM/01/02/09) 

 

Psalm 95 (94) Refr. Lasst uns heute auf die Stimme des Herrn hören! 1Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn / und zujauchzen dem Fels unsres Heiles! 2 Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, / vor ihm jauchzen mit Liedern! 3 Denn der Herr ist ein großer Gott, / ein großer König über allen Göttern. 4 In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, / sein sind die Gipfel der Berge. 5 Sein ist das Meer, das er gemacht hat, / das trockene Land, das seine Hände gebildet. 6 Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, / lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer! 7 Denn er ist unser Gott, / wir sind das Volk seiner Weide, / die Herde, von seiner Hand geführt. Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! / 8 «Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, / wie in der Wüste am Tag von Massa! 9 Dort haben eure Väter mich versucht, / sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen. 10 Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider / und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; / denn meine Wege kennen sie nicht. 11 Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: / Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.»

Markusevangelium (1,21-28) 1 Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. 22 Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. 23 In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: 24 Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. 25 Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! 26 Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. 27 Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. 28 Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa