1. Fastensonntag  des Lesejahres B -  2009                                                         www.puntopace.net

Wir befinden uns am ersten Sonntag der Fastenzeit, die uns in vierzig Tagen zum österlichen Triduum führen wird. Das Markusevangelium erzählt, dass Jesus 40 Tage in der Wüste bei den wilden Tieren und den Engeln blieb. Der erste Petrusbrief greift auf eine alte Tradition zurück und deutet die Frohbotschaft an, welche Jesus den Engeln verkündete,  die in ihrer Rebellion gegen Gott gefangenen geblieben waren. Wenn sich diese hellen Engel zu regungslosen und finsteren Wesen hatten verwandeln können, konnte nun die Wüste selbst, dank der Anwesenheit und der Frohbotschaft Jesu, sich ganz neuer Wege öffnen, um der Freiheit und dem Licht entgegenzugehen. Über dieser Wüste leuchtete jetzt der Regenbogen des Bundes, den Gott durch Noah mit der ganzen Menschheit geschlossen hatte, der in den Lesungen dieses Sonntags wieder erscheint. Jener für uns in der Taufe erneuerte Bund erinnert uns, dass das Erbarmen Gottes stärker ist als unser Eigensinn und dass sein endgültiger Bote, Jesus, unsere letzte Einsamkeit erreicht und uns die Farben bringt, die die Seele und den Himmel erhellen.   

 

 Das Bild zeigt eine von einigen Felsen aus betrachtete Wüste. Sie besteht aus einer sandigen Weite, über der ein Regenbogen leuchtet.

GEBET

Du kamst bis hier herab, kamst in diese unsere Wüste hinein, die unendlich scheint, o Jesus!
Hier, wo unsere Gedanken und Gefühle
Gefahr laufen, gefangen zu bleiben,
gleich den gefallen Engeln,
hier hast Du mit den wilden Tieren
dieses unseres trostlosen Ödlandes gelebt.
Und doch erschallt sogar hier die Frohbotschaft, so dass Deine Worte sich als  Licht
gestalten und befähigen unsere Flügel,
uns wieder zum Flug aufzusteigen.
Zwischen diesen von der Zeit und dem Wind abgenutzten Felsen und diesem endlosen Sand
ist scheinbar nochmals in unserer menschlichen Unfruchtbarkeit zu hören: 
«Steh auf und geh auch du forthin!
Die Zeit ist erfüllt
und das Reich Gottes ist gekommen!». 
Darum bitten wir Dich gleich am Anfang
dieses Weges, der uns gen Ostern führen wird:         Gib, dass wir den Regenbogen zwischen dem Himmel und diesem Sand erblicken
und dass er mit seinen Farben
dieses unser Gehen entzünde! Amen!
 (GM/01/03/2009)

 

1Petrusbrief (3,18-22) 18 Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. 19 So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. 20 Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. 21 Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, 22 der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

 Markusevangelium (1,12-15) 12 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. 13 Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. 14 Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!