Pfingsten 2008 - A                                                                                                                www.puntopace.net

 

Es ist ein geschlossener Raum, jener der Osternacht, wie auch jener des Pfingstmorgens, darin sich Menschen aufhielten, die umflort von ihrer Angst, welche aber leise, leise sich in Ahnung und dann in Erwartung gewandelt. Das ist die Szenerie, die vom Evangelium und der ersten Lesung beschrieben wird. In beiden Fällen durchbricht eine unerwartete Gegenwart das Schweigen: Da ist zunächst der Friedensgruß und danach das plötzliche Brausen, welches das ganze Haus erfüllt. Das bedeutet immer die Gegenwart dessen, der die Unruhe in Beruhigung wandelt und die Erwartung zur Beauftragung: Man muss die mit Jesus gesammelte Erfahrung verkünden und Versöhnung und Frieden verbreiten. Nichts darf man für sich behalten: Christi Worte und die Ereignisse müssen allen vermittelt und in allen Sprachen erzählt werden. Die Mission ist Feuer: Feuer, das jeden restlichen Widerstand aufzehrt und Feuer, das dazu drängt, die Abgeschiedenheit zu verlassen, um bis zu den äußersten Grenzen der Erde zu wandern. Genau das bedeutet das Pfingsten der ersten Jünger, ist aber auch unser Pfingsten; bedeutet die erneute Aufforderung und die erneut geschenkte Kraft, damit wir einen von diesen Feuerfunken überall hintragen, die im Gegensatz zu den Funken jedes Freudenfeuers, das nur eine einzelne Nacht erhellt, immerzu und  in allen Erdenwinkeln leuchten!

Freudenfeuer in der Nacht von  Sankt Joseph

in Pizinno (Tortora).

GEBET

  

Ein kräftiges Feuer brennt heute.
Es kommt vom Himmel.

   Ein Feuer

welches Sinnbild der Liebe ist,

und über Funken und Flämmchen sich ausbreitet.

   Es gleicht jenem Feuer,

das in der Nacht der Freudenfeuer entzündet wird,

um uns zu erinnern,

dass wir nicht einsam sind,

und am Ende des Winters die Wärme zurückkehrt,

um unser tägliches Leben zu erwärmen.

   Feuer, das bis in die Tiefe vordringt,
um die müden und ängstlichen  Herzen

alter und neuer Jünger erneut zu entflammen.
   Unter denen bin heute, an diesem Pfingsttag,

auch ich, Du Geist des Herren,

und flehe Dich zutiefst betrübt an:
   Komm und gib dieser unserer Kirche wieder Wärme,

mach’ sie lebendiger und mutiger,
empfangsbereit für jedes Wesen,

das auf die Welt kommt.

Amen!

                                                           (GM/11/05/08)

 

Apostelgeschichte (2,1-11) 1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. 2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. 3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. 4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. 5 In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. 7 Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? 8 Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: 9 Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, 10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, 11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden-

 

Johannesevangelium (20,19-23) 19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.