Christkönigsfest -2008 (34. Sonntag des Jahreskreises A)
www.puntopace.net Der
letzte Sonntag des liturgischen Jahres ist dem Christkönigsfest gewidmet. Im
Evangelium stellt sich Jesus vor als der auf dem Thron der Herrlichkeit
sitzende König, umgeben von allen seinen Engeln. Die unmittelbar
vorhergehenden Gleichnisse (von den zehn Jungfrauen und von
den Talenten) und alle anderen, die von jemandem erzählten, der am Ende
zurückkommen würde, finden hier ihren Schlüssel zur Interpretation. Die
Herrlichkeit, die Jesus umgibt, erinnert an die großen Gotteserscheinungen im
Alten und an seine Verklärung im Neuen Testament. Hier aber spricht Jesus im
Voraus über seine letzte Offenbarung, wenn er das endgültige Urteil Gottes darüber
zum Ausdruck bringen wird, was wir Menschen in der Zeit unseres
irdischen Lebens erfüllt oder vernachlässigt haben. Wenngleich in ähnlichen
biblischen (als „apokalyptisch“ bezeichneten) Bildern von Büchern erzählt
wird, die zwecks Abrechnung aufgeschlagen werden, und sogar von Tränenschläuchen,
die den ganzen menschlichen Schmerz enthalten, stellt Christus sich hier selber
vor als das lebendige Buch der Erinnerung an Leiden und Liebe oder Desinteresse
und Gleichgültigkeit. Er wird sagen: «Ich war hungrig und durstig, fremd
und obdachlos, nackt, krank oder im Gefängnis und ihr habt euch um meine
Leiden gekümmert» oder «ihr habt mich ganz vernachlässigt». Wir können
erstaunt antworten: «Aber wann war das und wo hattest du dich versteckt?».
Aber das wird uns nicht viel nützen, weil er erwidern wird: «Jedes Mal,
wenn es einen hungrigen, einen durstigen, jedenfalls einen Menschen gab, der
an eure Verantwortung appellierte, war ich dort, ich war es selber!». Der
König der Herrlichkeit möge uns helfen, damit wir uns an jenem Tag daran
erinnern können, ihm in Verlassenheit und Leiden geholfen zu haben! Er, der
an jenem Tag die Erhabenheit enthüllen wird, die sich in den gequältesten
Gesichtern dieser unserer schmerzübersäten Menschheit verbirgt. |
|
Zwei Darstellungen aus der
Eremitage von Le Sarre, die auf dieselbe Person
verweisen: Das Leidensgesicht Jesu und die Ikone, die ihn lebend darstellt. |
Gebet Heute zeigst Du uns, Jesus, die
verborgene Herrlichkeit in den Leidenden der Welt, lebende Monstranzen Deines auferstandenen und noch
verwundeten Körpers. Außerdem zeigst Du uns Deinen
Sieg über den Schmerz und den Tod und über alles, was uns noch hindert, So sprach der heilige Hireneus,
als er diese menschliche Lebensbahn voll Mühen und Sorgen, Deine Herrlichkeit noch leuchten sah und davon ergriffen war. Hilf uns also, ob Deiner
unantastbaren Herrlichkeit zu entdecken, denen wir jeden Tag begegnen. Amen! (GM/23/11/08) |
Matthäus (25,31-46) Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit
kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner
Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden
und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken
scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur
Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die
ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der
Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt
mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und
ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich
war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten
antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen
gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich
fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung
gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu
dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was
ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen:
Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und
seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu
essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war
nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis
und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden auch sie antworten: Herr,
wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank
oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? 45 Darauf wird er
ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten
nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. 46 Und sie werden
weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben. 1. Korinther (15,20-28) Nun aber
ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch
einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in
Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann
folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach
kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine
Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn er muss herrschen,
bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der
letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Sonst hätte
er ihm nicht alles zu Füßen gelegt. Wenn es aber heißt, alles sei
unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich
dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über
alles und in allem. |