3. Fastensonntag A - 2008                                                                                                 www.puntopace.net

Wasser quillt aus einem Felsen, das Glück wird einer Frau angeboten, die es immer an den falschen Orten gesucht hatte. Heute treffen sich endlich Gott und Mensch, die seit jeher einander suchten, in der Nähe einer Quelle, deren Wasser aber nur aus der Tiefe zu schöpfen ist. Es ist der Brunnen Jakobs, des Mannes, der genau an der Furt eines Wasserstroms die ganze Nacht mit Gott gerungen hatte, um einen Segen zu bekommen, der den Jahrhunderten und der Abnutzung durch die Zeit standhielte, und er hatte ihn erhalten. Alles dies und viel mehr enthält die Botschaft dieses Sonntags. Aber als ihren Höhepunkt kann man ansehen den Übergang von der Härte des Felsens zum Sprudeln des Wassers und von der Verschlossenheit und der Abstumpfung des Herzens zur Entdeckung einer neuen und wunderbaren Lebensperspektive: Leben, um Glück zu erhalten und zu verschenken, das weder unsere menschlichen Wechselfälle noch die Zerbrechlichkeit unserer Beziehungen zersetzen können. Auch der Tod kann es nicht zerstören, weil jenes von Christus angebotene und erhaltene Wasser ewiges Leben verströmt. Also hat es die Ewigkeit als Ziel, aber auch als Bereich, in dem wir schon begonnen haben, mit Ihm zu wohnen. So viel können wir erhalten und erhalten wir. Unter einer einzigen Bedingung: Dass sich unsere Härte lockert und ihre Brüche Durchgänge werden zu jenem Licht, das nie schwindet.

 

Eine Wasserquelle in “Cardio” in den Bergen von Tortora

 

GEBET           

  Der Fels der Wüste scheint mir heute härter zu sein,
so hart wie diese Schicht schwerer Materie überall um uns herum.

Hart ist das Leben, Herr,
und wie undurchschaubar sind die Gesinnungen
dieser meiner Generation,

die verkauft und verurteilt und manchmal

jedes Recht auf Hoffnung zu leugnen scheint…

   Wie jenes Volk, das in der Wüste stöhnte und protestierte,
so scheint diese Welt zu wandern.

Sie hat Durst, aber findet nur Wüste
oder höchstens schlammige Moore,
wo ihre Füße im Morast versinken.
Wie kann man Durst und sterile Proteste überwinden
oder den resignierten Zynismus, der mich umgibt?

„Schlage mit jenem Stock,
der das Schilfmeer öffnete!“  -  antwortest Du  -
„Schlage an dieses gepanzerte Tor,

bis ein Spalt sich öffnet!“

   Und deswegen, Herr, bin ich heute wieder dabei,
vor allem an mein eigenes Herz zu klopfen
und dadurch an jenes meiner Mitmenschen,
in der festen Überzeugung,

dass das in uns begrabene und so lange vergessene Ewige   
am Ende auftauchen wird, gurgelnd wie klares Wasser,
und die Freude dieses mein Volk erfüllen wird,
und ich sehen werde, wie seine Hoffnung auf das

ewige Leben erneut aufflammt.              (GM/24/02/08)

Exodus (17,3-7) Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen? …Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken…

Johannes (4, 5-42) Jesus kam zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen. …Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht…. Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.