3. Ostersonntag  2008 (A)                                                                          www.puntopace.net

Die beiden Jünger des Evangeliums, die nach Emmaus laufen, entfernen sich von Jerusalem, dem Ort der Kreuzigung des Gesalbten und damit des größten Traumes ihres Lebens. Aber der Gekreuzigt-Auferstandene erreicht sie, geht neben ihnen und betritt, eingeladen, ihr Haus, um bei ihnen zu bleiben. Sein Dialog unterwegs beweist, dass man nicht durch Silber oder Gold (d. h. durch unsere menschlichen Ressourcen), sondern, wie Petrus sagen wird (s. 2. Lesung), durch die völlige Hingabe des Lebens den Traum von einer Welt bewahrt – heutzutage mehr denn je – die in Liebe aufzubauen ist. Genau jener Traum existiert dort noch und geht neben ihnen. Er wird immer so mitgehen, mit ihnen und mit uns - jedes Mal, wenn wir unser Herz der Schrift, dem Wandernden, den Brüdern öffnen. Zu ihnen können wir sogar in tiefer Nacht heimkommen, wie die beiden Jünger, die nach Jerusalem umkehren, nachdem sie ihren Meister im Brotbrechen erkannt haben. 

 

 

 

Ein Krug mit erblühten Olivenzweigen und der rötlichen Blüte einer Kalla. Das weist auf die Passion Jesu und ihre rettenden Wirkungen.

 

 GEBET

   Wenn die Hoffnung schwindet, Jesus, stehe mir bei.
Es ist nicht wichtig,

dass ich Dich nicht sogleich erkennen kann,
aber ich bitte Dich, begleite meine Schritte
und öffne erneut mein Herz,
das in Zweifel und Schmerz verschlossen …

   Löse mit Deinem Wort den Schraubstock

jener gehörten und gesprochenen menschlichen Worte,

die falsche Hoffnungen wecken und verletzen,

zerstören und betrügen.
   Sende Pilger auf meinen Weg
und immerdar Gäste an meinen Tisch.
Von Deinem Licht möge glänzen

das hochgehobene Brot, auf dass es geteilt werde,
und meine Augensterne sollen leuchten
da ich Dich in jenen Gesichtern schaue, wohl wissend,

dass auch sie bald verschwunden sein werden.
   Dann bleibe der Widerhall Deiner Worte
auf dass sie noch noch brennen,

für immer brennen in meiner Brust. Amen !  (GM/06/04/08)

 

1.Petrus (1,17-21) Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.
Lukas (24,13-35) Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.  Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.