15. Sonntag des Jahreskreises A – 2008                                                        www.puntopace.net

Die Erde überrascht uns durch ihre Schönheit und ihre Reichtümer. Die eine und die anderen sind deutliche Hinweise auf eine höhere Ebene, aus der sie stammen und in der sie wurzeln. Es handelt sich um das Reich Gottes, das Jesus verkündet. Er erzählt im heutigen Evangelium das erste der „Gleichnisse vom Himmelreich“, das Gleichnis vom Sämann. Dieses zeigt den Zugang, um aus allen seinen Quellen schöpfen zu können. Der Zugang besteht in der Öffnung des Herzens, der Bereitschaft, sich überraschen zu lassen, dem Willen, voranzuschreiten und bis auf den Grund zu gehen, indem man Oberflächlichkeit (den Weg), Gefühllosigkeit (die Steine), Schwierigkeiten und Mühen (die Dornen) überwindet. Auf dieselbe Erde, auf die der Samen im Übermaß fällt, fällt auch der Regen, der die Erde fruchtbar macht und die Samen aufsprießen lässt (1.Lesung und Psalm). Das ist ein weiteres Bild vom Wort Gottes, das Jesus verkündet, der, in ein Boot gestiegen, vom See her den Sinn und das Geheimnis des Lebens lehrte. Das Wichtigste ist dabei, Samen und Regen in die Sphäre der eigenen Geschichte einsickern und sich davon durchdringen zu lassen, bis man das eigene Leben wieder blühen sieht. Das wird die erste der Früchte sein, die daraus in unwiderstehlicher Konsequenz reifen werden.

 

 

 

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Strandabschnitt in Marina di Maratea.

GEBET


 Herr, Du sprachst vom See her
und lehrtest vieles,
und zeigtest die wichtigste aller Eigenschaften auf:

 

Zuhören können und

dabei mit jenem zusammenwirken,

der zu uns spricht.
Zuhören bedeutet vor allem,
sich zu bewegen, um auf jemanden zuzugehen,
den wir als wichtig für uns ansehen.


Es bedeutet, aus der Weite Deines Meeres
jenes Licht zu erfassen, das für uns leuchtet,
um so uns Ziel und Weg anzuzeigen.


Du, der Du diese Erde aufsuchst

und ihre Keime fruchtbar machst,

lass sie reifen

und üppige Frucht tragen.

Amen!

                                                               (GM/13/07/08

 

 

Jesaia (55,10-11)  10 Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt / und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, / wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, 11 so ist es auch mit dem Wort, / das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, / sondern bewirkt, was ich will, / und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.

Psalm 65    9 Alle, die an den Enden der Erde wohnen, / erschauern vor deinen Zeichen; / Ost und West erfüllst du mit Jubel. 10 Du sorgst für das Land und tränkst es; / du überschüttest es mit Reichtum. Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, / du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles. 11 Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, / machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse. 12 Du krönst das Jahr mit deiner Güte, / deinen Spuren folgt Überfluss. 13 In der Steppe prangen die Auen, / die Höhen umgürten sich mit Jubel. 14 Die Weiden schmücken sich mit Herden, / die Täler hüllen sich in Korn. / Sie jauchzen und singen.
Matthäus
evangelium  (Mt 13,1-9)  1 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. 2 Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. 3 Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. 4 Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. 5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; 6 als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. 7 Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. 8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, der höre!