10. Sonntag des Jahreskreises A - 2008                                                                   www.puntopace.net

Die Botschaft dieses Sonntags wird im letzten Satz von Hosea zusammengefasst, wo Gott unwiderruflich verkündet: »Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer«. Die geforderte Liebe bedeutet nichts anderes, als in die Atmosphäre von Gottes Wohlwollen einzutauchen, was immer Geschenk und Gnade ist (hebräisch: ћesed), eine Liebe, welche der Zeitenlauf nicht verschleißt, und die manchmal fast aufzwingend ausgedrückt wird, wie in solchem Psalm: «Ewig währt seine Liebe zu uns (Psalm 136)». Alles das ist Die Basis für das Handeln Jesu, der Matthäus in seine Nachfolge ruft, den Steuereintreiber, der von allen verachtet war. Die Freude über seine und seinesgleichen Ehrenrettung findet Ausdruck im Festmahl, bei dem Jesus mit den Sündern zu Tisch sitzt. Auf die Proteste der Selbstgerechten, die jene für von Gott verachtete Menschen halten, die sie selber verachten, erwidert Jesus, dass er gerade ihretwegen gekommen sei, um der Lebensregel zu entsprechen, «dass gerade die Kranken den Arzt brauchen»                                                                               .                                                                            

 

 

Der Berg Cifuolo (im Gebiet von Tortora), dessen Gipfel am frühen Morgen  eine Wolke bedeckt.

 

GEBET

Kaum wahrnehmbar und oberflächlich
ist oft unsere Liebe, wie eine Wolke,
die sich in den ersten Morgenstunden in Luft auflöst.

 

Wir gestalten, Herr,

vor Deinem Angesicht unser Leben so,

dass wir davonlaufen und erst umkehren, 
wenn sich jeder andere Weg

im Nebel unserer Unbeständigkeit verliert…


So ist Deine Liebe nicht,                                                   
die vielmehr jeden Tag pünktlich
mit dem Morgenrot wiederkehrt, und die auch 

während der Nachtstunden unverändert geblieben ist.


Gerade im Licht eines Morgens
hast Du auch mich gerufen,
indem Du mich aus meinem Alltag herausrissest,
in welchem ich gelangweilt
meine Gewinne und Verluste kalkulierte.
So hast Du mir ein unschätzbares Geschenk gegeben:
Die Möglichkeit, mein Leben

auf vollkommen andere Art zu leben.
Dank und Ehre sei Dir, in Ewigkeit.

Amen!

                                                               (GM/08/06/08)

 

Hosea (6,3-6)  3 Lasst uns streben nach Erkenntnis, / nach der Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot; / er kommt zu uns wie der Regen, / wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt. 4 Was soll ich tun mit dir, Efraim? / Was soll ich tun mit dir, Juda? Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen / und wie der Tau, der bald vergeht. 5 Darum schlage ich drein durch die Propheten, / ich töte sie durch die Worte meines Mundes. / Dann leuchtet mein Recht auf wie das Licht. 6 Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, / Gotteserkenntnis statt Brandopfer.

 

Matthäus (9,9-13) 9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. 10 Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? 12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. 13 Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.